Im Sommersemester wird am Romanischen Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) wieder eine Gastdozentur des Deutschen Übersetzerfonds (DÜF) eingerichtet.
Im Rahmen des Förderprogramms „Neustart Kultur“ vergibt der DÜF im Sommersemester 2022 deutschlandweit insgesamt 50 Gastdozenturen für literarische Übersetzer. Es ist bereits das zweite Semester, in dem Literaturprofis an deutsche Universitäten kommen, um mit Studierenden über das Übersetzen zu sprechen und es gemeinsam mit ihnen zu üben.
Übersetzen fürs Theater – Spanische Gegenwartsdramatik auf deutschen Bühnen
Am Romanischen Seminar der WWU wird Stefanie Gerold zu Gast sein. Das von ihr angebotene Seminar mit Übung trägt den Titel „Übersetzen fürs Theater – Spanische Gegenwartsdramatik auf deutschen Bühnen“ und beschäftigt sich mit Juan Mayorgas El chico de la última fila, Juan Mayorgas Himmelweg und Jordi Galcerans Stück Die Steilwand, das Stefanie Gerold selbst übersetzt hat.
Das Seminar bietet neben Grundlagen zur Theatersemiotik und Kommunikationstheorie Einblicke in die Praxis des Übersetzens, und zwar speziell für die Bühne. Im Fokus stehen dabei etwa die Fragen, wie man an die Übersetzung eines Theatertextes herangeht und worin die Unterschiede zur Übersetzung eines Prosatextes liegen.
In gemeinsamen Lektüren werden zeitgenössische Theaterstücke und szenische Situationen auf ihre semantischen Spielräume und Subtexte untersucht. Zudem geht es um den Weg vom Text zur Inszenierung. Die Wirkung gesprochener Sprache im Raum ist dabei ebenso wesentlich wie die Diskussion über Möglichkeiten und Schwierigkeiten interkultureller Kommunikation.
Gerold beschäftigt sich seit 20 Jahren mit dem Übersetzen von Theaterstücken
Stefanie Gerold hat Romanische Philologie in München studiert. Seit 1996 arbeitet sie als Literaturübersetzerin aus dem Spanischen. Angefangen hat sie als Übersetzerin von Prosawerken spanischer und lateinamerikanischer Autoren wie Max Aub, Horacio Castellanos Moya und Eduardo Mendoza.
Zum Übersetzen von Theaterstücken fand Stefanie Gerold bei ihrer Teilnahme an der Berliner Übersetzerwerkstatt im Jahr 2000. Seither beschäftigt sie sich kontinuierlich mit dieser Thematik.
WWU