Es gibt bereits mehr als 50 Übersetzerpreise in Deutschland, jetzt ist noch einer hinzugekommen: Dr. Bernd Freiherr von Maltzan, der sich seit Jahren stark für das an seinem Wohnort in Penzlin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) beheimatete Johann-Heinrich-Voß-Literaturhaus engagiert, hat eine mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung gestiftet. Diese soll alle zwei Jahre für herausragende Literatur-Übersetzungen aus dem Griechischen vergeben werden.
Der „Johann-Heinrich-Voß-Literaturhaus-Preis der Stadt Penzlin“ soll noch in diesem Jahr erstmals vergeben werden, wie der Nordkurier berichtet. Die Stadt Penzlin hat das Vorhaben bereits abgesegnet und einstimmig einen entsprechenden Grundsatzbeschluss gefasst.
Eine sechsköpfige Jury soll die beste Übersetzung eines literarischen Textes aus der griechischen in die deutsche Sprache küren. Als Jurymitglieder sind der Penzliner Bürgermeister, die Leiterin des Literaturhauses und der Stifter gesetzt. Zusätzlich sollen drei Sachverständige mit ins Boot geholt werden.
Die Initiatoren erhoffen sich durch den Preis mehr Aufmerksamkeit für den Ausnahmeübersetzer Johann Heinrich Voß (1751 – 1826), für das ihm gewidmete Literaturhaus und für die nur 4.175 Einwohner zählende Kleinstadt Penzlin, für die es keine leichte Aufgabe ist, den Betrieb des Literaturhauses zu stemmen.
Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht ebenfalls einen Voß-Preis
Wegen der Benennung der neuen Auszeichnung könnte es zu Konflikten mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung kommen, die bereits seit 1958 jährlich den „Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung“ vergibt. Die Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert, die vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst bereitgestellt werden. Sie wird für ein übersetzerisches Lebenswerk oder herausragende Einzelleistungen bei Übersetzungen aus beliebigen Sprachen ins Deutsche ausgelobt.
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Richard Schneider