Knapp ein Drittel der im Gemeinwesen tätigen Dolmetscher fühlt sich durch ihre Arbeit psychisch und sozial belastet. Das ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaflern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) unter der Leitung von Prof. Dr. Mike Mösko in Kooperation mit Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) und der Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände (BAGFW).
Von mehr als 700 für die Studie befragten Dolmetschern gaben 27 Prozent auffällige arbeitsbezogene Belastungswerte an. Zu den Gründen zählen demnach unter anderem:
- Hohe Verantwortung
- Starke Konzentration beim Dolmetschen
- Belastende Gesprächsinhalte
Um diesen Belastungen entgegenzuwirken und Menschen, die in diesem Bereich tätig sind, zu stärken, wurde in Hamburg die Qualifizierung „Dolmetschen im Gemeinwesen“ entwickelt, in der zum Beispiel Dolmetschtechniken, Berufsethik, rechtliche, psychosoziale und ökonomische Rahmenbedingungen sowie relevante Aspekte der unterschiedlichen Einsatzbereiche Gesundheit, Soziales, Behörden und Bildung unterrichtet werden.
Abgeschlossen wird die Qualifizierung mit einer externen praktischen Fachprüfung. Die Qualifizierung ist ein Bestandteil der Initiative „ZwischenSprachen“ zur Professionalisierung von Sprachmittlern im Gesundheits- und Gemeinwesen.
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf eine der modernsten Kliniken Europas
Das 1889 gegründete Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) gehört zu den modernsten Kliniken Europas und ist mit rund 14.400 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Hamburg. Pro Jahr werden im UKE rund 497.000 Patienten versorgt, 90.000 davon stationär und 407.000 ambulant.
Zu den Forschungsschwerpunkten des UKE gehören die Neurowissenschaften, die Herz-Kreislauf-Forschung, die Versorgungsforschung, die Onkologie sowie Infektionen und Entzündungen.
Über die Medizinische Fakultät bildet das UKE rund 3.400 Mediziner, Zahnmediziner und Hebammen aus.
Saskia Lemm (UKE)