Öffentliche Dialogreihe „Weltlyrik übersetzen – Theorie und Praxis“ an Goethe-Uni Frankfurt

Weltlyrik übersetzen - Theorie und Praxis
Bild: Uni Frankfurt

Das Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main setzt im Wintersemester 2022/23 die Dialogreihe „Weltlyrik übersetzen – Theorie und Praxis“ fort.

In insgesamt acht Dialogen kommen in der Zeit vom 19.10.2022 bis zum 14.12.2022 Übersetzer und Wissenschaftler vor und mit öffentlichem Publikum über die Herausforderungen des Übersetzens von Lyrik, der dichtesten und oft eigenwilligsten Form des Schreibens, ins Gespräch.

Die Beschäftigung mit Lyrik ist immer schon eine Beschäftigung mit Sprache in Übersetzung. An Lyrik wird die Sprachlichkeit von Literatur und Welt und des darin implizierten Wissens besonders deutlich und reicht an musikalische Prinzipien wie Klang und Rhythmus heran. Dadurch übersteigt Lyrik die üblichen Grenzziehungen zwischen den Einzelsprachen, sie setzt immer schon in andere Sprachen über.

Das Feld der Lyrik erweist sich als besonders fruchtbar, um Übersetzungsprozesse zu reflektieren und offenzulegen und damit einen im wissenschaftlichen Diskurs lange unterbelichteten Umgang mit Sprache – den Akt der Übersetzung selbst – von innen her zu beleuchten.

Die Veranstaltungsreihe beschränkt sich nicht nur auf den europäischen Kanon, sondern bezieht ausdrücklich auch Literaturen und Sprachen ein, die nicht zum üblichen Referenzbereich der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft gehören. Es werden u. a. Übersetzer von Lyrik aus dem Chinesischen, Russischen, Hebräischen oder Japanischen zu Wort kommen.

Veranstaltungsprogramm

  • „Pasos de un peregrino son, errante.“ / „Schritte eines Wandrers sind es in der Irre.“ Dunkle spanische Lyrik übersetzen
    Susanne Lange (München) und Martin von Koppenfels (München) im Gespräch mit Achim Geisenhanslüke und Marília Jöhnk (Frankfurt)
    19. Oktober, 16 Uhr, Buchmesse, Internationales Zentrum für Übersetzung (Halle 4.0)
  • „… scheint fremdes Wort hindurch …“ Russische Lyrik übersetzen
    Alexander Nitzberg (Wien) im Gespräch mit Natalia Blum-Barth (Mainz). Moderation: Caroline Sauter (Frankfurt)
    26. Oktober, 18-20 Uhr, Campus Westend, Eisenhower-Saal
  • „Geflüster pflücken“ – Gedichte aus dem Tagalog übersetzen
    Annette Hug (Zürich) im Gespräch mit Daniel Medin (Paris). Moderation: Eva Schestag (Frankfurt)
    9. November, 18-20 Uhr, Campus Westend, Eisenhower-Saal
  • „In diesem Halblicht“ – Zur Übersetzung von Richard Wrights HAIKU und dem japanischen Haiku
    Jonis Hartmann (Hamburg) im Gespräch mit Sebastian Balmes (Zürich). Moderation: Hans-Jürgen Balmes (S. Fischer)
    23. November, 18-20 Uhr, Campus Westend, Eisenhower-Saal
  • Gaagua Gauguin oder Vermissen, gefährlich wie Hornissen: Hebräisch-deutsches (Selbst-)Übersetzen
    Gundula Schiffer (Köln) im Gespräch mit Caroline Sauter (Frankfurt). Moderation: Christoph Roeber (Frankfurt)
    30. November, 18-20 Uhr, Campus Westend, Eisenhower-Saal
  • „Am Ort einst und seit jeher solches intermezzo“ – Dante übersetzen
    Franz Josef Czernin (Wien) im Gespräch mit Marco Baschera (Zürich). Moderation: Judith Kasper (Frankfurt)
    7. Dezember, 19:30 Uhr, Literaturhaus Frankfurt
  • Lapidar – Übersetzungsexperimente zu Dantes Petrose
    Judith Kasper (Frankfurt), Andrea Renker (Konstanz) und Fabien Vitali (Venedig)
    14. Dezember, 18-20 Uhr, Campus Westend, Eisenhower-Saal

Die Veranstaltungsreihe wird von Judith Kasper, Caroline Sauter sowie Eva Schestag organisiert und vom Deutschen Übersetzerfonds großzügig gefördert.

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