Die Nachrichten-Suchmaschine Google News hat UEPO.de Mitte Dezember 2022 in den Kreis ihrer rund 700 handverlesenen Nachrichten-Zulieferer aufgenommen.
Im Jahr 2016 war ein entsprechender Antrag noch abgelehnt worden. Jetzt wurde „die Tagesschau der Übersetzungsbranche“ von Google News selbst – ohne Antrag – für würdig befunden, ähnlich wie Spiegel, Zeit oder FAZ von Google News als Nachrichtenquelle angezapft zu werden.
Jeder neue Beitrag erscheint jetzt innerhalb weniger Minuten auch bei Google News. Darüber hinaus wurden auch die auf UEPO.de in den Vorjahren veröffentlichten mehr als 5.000 Artikel rückwirkend erfasst und sind damit nun ebenfalls über das bedeutendste Recherchewerkzeug für Journalisten auffindbar. Was bedeutet dieser Entwicklungssprung für UEPO.de und die Branche?
Höhere Reichweite
Durch die Aufnahme in Google News erhöht sich die Reichweite für die Inhalte des Übersetzerportals enorm, denn bisher waren diese über die Nachrichtensuchmaschine nicht auffindbar.
Von der besseren Sichtbarkeit profitiert nicht nur das Portal selbst, sondern auch jeder, der Beiträge von außen zuliefert. Für Verbände, Ausbildungsstätten, Unternehmen und Einzelübersetzer lohnt es sich jetzt noch mehr, Texte zur Veröffentlichung auf UEPO.de einzureichen. Denn diese werden nun auch allen angezeigt, die auf Google News nach branchenrelevanten Stichwörtern wie Übersetzungen, Sprachmittler, Gerichtsdolmetscher oder Ferndolmetschen suchen.
Wer zum Beispiel bislang bei Google News nach dem Deutschen Terminologie-Tag suchte, erhielt keinerlei Treffer, da die Meldungen des kleinen, aber feinen Terminologenverbands nicht von den etablierten Medien aufgegriffen wurden. Jetzt hingegen reicht eine Eingabe wie „DTT“, um entsprechende UEPO-Beiträge zur Jahrestagung oder zur Mitgliederzeitschrift des Verbands zu finden.
Mehr Öffentlichkeit für die Branche insgesamt
Weil alle UEPO-Beiträge einen Bezug zum Übersetzen, Dolmetschen, zu Fremdsprachen oder Sprache allgemein besitzen, befinden sich im Google-News-Pool nun mehr übersetzungsbezogene Inhalte.
Wer etwa nach „Urhebervertragsrecht“ sucht, bekommt nun nicht mehr nur die Stellungnahmen der Juristen, Fotografen oder Komponisten, sondern auch die der Literaturübersetzer und ihrer Verbände angezeigt. Ähnliches ist für die aktuelle Diskussion zum Gerichtsdolmetschergesetz zu erwarten. Neben den Stellungnahmen der Politiker erscheinen künftig auch die Positionspapiere der Dolmetschverbände in den Trefferlisten, falls diese auf UEPO.de veröffentlicht werden.
Ein beispielsweise nur auf BDUE.de veröffentlichtes Papier wird hingegen über Google News nicht gefunden, weil die Website des größten Berufsverbands von Google nicht als Nachrichtenmedium eingestuft wird.
Höhere Reichweite auch für Werbekunden
Weil die Werbebanner auf UEPO.de nicht durch Agenturen von außen eingeblendet werden, sondern Bestandteil der Seite selbst sind, werden sie ebenfalls von Google erfasst.
So findet man in Google News jetzt zahlreiche Treffer zum Suchwort „Trados“, weil derzeit über allen Artikeln ein entsprechendes Werbebanner schwebt.
Wichtiger Meilenstein nach 21 Jahren Arbeit
Für den Herausgeber Richard Schneider ist die Aufnahme in Google News nach 21 Jahren Arbeit ein schöner Erfolg. Nach bescheidenen Anfängen als Blog und mehreren System- und Designwechseln kann das Übersetzerportal heute im Kreis der Online-Magazine mithalten. Durchhaltevermögen und die konsequente Weiterentwicklung und Professionalisierung der Website haben sich letztendlich ausgezahlt.
Mehr als neunzig Artikel auf Startseite – ähnlich viele wie beim Spiegel
Auf der UEPO-Startseite werden stets rund 90 verschiedene Artikel präsentiert. Das ist tatsächlich mit der Startseite des Millionenunternehmens Spiegel vergleichbar. Eine Auszählung am 31.12.2022 kam auf 96 Artikel bei UEPO.de und 106 Artikel beim Spiegel.
Aber während alle Beiträge des Übersetzerportals seit jeher ohne Registrierung und Bezahlung für jedermann frei zugänglich sind, versteckt der Spiegel die meisten Artikel hinter einer Bezahlschranke.
Ein solch umfassendes Informationsangebot, das gleichzeitig eine Chronik der Übersetzungsbranche über zwei Jahrzehnte darstellt, ist für eine privat finanzierte Website, die allenfalls Einnahmen von 500 Euro pro Monat generiert, beachtlich.
Zu berücksichtigen ist dabei, dass das Übersetzerportal ein hochgradig spezialisiertes Fachmagazin für eine vergleichsweise winzige Branche ist. Es gibt in Deutschland lediglich rund 48.000 Dolmetscher und Übersetzer, während andere Berufsgruppen wie die fast 800.000 Lehrer oder die mehr als 1,2 Millionen Diplom-Ingenieure nicht nur zahlenmäßig ein ganz anderes Gewicht haben.
Im Durchschnitt 270 Artikel pro Jahr
Das Portal nahm im Oktober 2001 seinen Betrieb auf und konnte im Folgejahr mit 209 Artikeln dem eigenen Anspruch, die „Tagesschau der Übersetzungsbranche“ zu sein, bereits einigermaßen gerecht werden.
Im Durchschnitt der 21 Jahre kommt UEPO.de auf 270 Beiträge pro Jahr. Die eigene Zielvorgabe, pro Werktag einen Artikel zu veröffentlichen, konnte damit in jedem Jahr des Bestehens erfüllt werden.
Zwar soll auch künftig nicht mehr als ein Beitrag pro Tag veröffentlicht werden, aber auch bei dieser Obergrenze besteht noch Luft nach oben. Die annähernd 100 freien Nachrichten-Plätze pro Jahr kann die Ein-Mann-Redaktion auch mit gelegentlicher Hilfe durch zwei weitere Mitarbeiter kaum füllen. Es fehlt zwar nicht an Themen, aber an Zeit und Geld, diese zu beackern.
Offenes Portal, Gastbeiträge willkommen
Auch wenn es in zwei Jahrzehnten schon viele Jahre mit mehr als 300 Artikeln gab, ist es bislang noch nie gelungen, 365 Beiträge zu veröffentlichen. Gastbeiträge sind daher nach wie vor willkommen.
Das gilt nicht nur für Verbände, Ausbildungsstätten, Sprachdienstleister und Tool-Anbieter, sondern ebenso für Einzelübersetzer. Der Herausgeber freut sich über Veranstaltungsberichte und Buchvorstellungen ebenso wie über Fallbeispiele aus der Praxis, etwa über ein interessantes Übersetzungsprojekt. Wer ein eigenes Blog betreibt, kann einzelne Beiträge auch zur Zweitveröffentlichung auf UEPO.de vorschlagen. Eine E-Mail an rs@uepo.de genügt.
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Richard Schneider