Hessen: Pilotversuch für Türkisch-Unterricht an Schulen startet mit geringem Interesse

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Bild: Stefan Schweihofer / Pixabay

Der Pilotversuch an zwei weiterführenden Schulen in Hessen für Türkisch-Unterricht stößt bei den Schülern im laufenden Schuljahr auf geringes Interesse, wie ein Sprecher des Kultusministers Alexander Lorz (CDU) in Wiesbaden mitteilt.

Nur an einer Schule in Kassel sei ein Kurs für Türkisch als zweite Fremdsprache mit sieben Teilnehmern zustande gekommen. An einer zweiten Schule in Lollar bei Gießen hätten sich mit lediglich zwei Interessenten zu wenig Schüler gemeldet.

Im kommenden Schuljahr 2023/2024 können weitere Schulen probeweise Türkisch-Unterricht sowie auch Portugiesisch und Arabisch als zweite Fremdsprache anbieten. Bei entsprechender Nachfrage sei dann ein allgemeines Unterrichtsangebot für Türkisch ab dem Schuljahr 2024/2025 möglich. Das hatte die Landesregierung aus CDU und Grünen bereits 2022 angekündigt.

Die SPD-Opposition im Landtag hatte im Vorfeld die zögerliche Herangehensweise des Kultusministeriums mit Pilotversuchen und einer späteren Ausweitung des Angebots kritisiert. Offenbar hatte sie angesichts der hohen Zahl türkischstämmiger Schüler mit einem sehr viel stärkeren Interesse gerechnet.

Sicherlich ist es sinnvoll, Herkunftssprachen nicht als Ballast, sondern als förderungswürdigen Schatz zu begreifen. Aber man kann die Schüler, für die eine solche Wahl mit zusätzlichem Lernaufwand verbunden ist, nicht zu ihrem Glück zwingen.

Derzeit können an hessischen Schulen folgende Fremdsprachen belegt werden:

  • Englisch (als 1. oder 2. Fremdsprache)
  • Französisch (1./2./3.)
  • Latein (1./2./3.)
  • Spanisch (1./2./3.)
  • Italienisch (2./3.)
  • Russisch (2./3.)
  • Chinesisch (2./3.)
  • Polnisch (2./3.)
  • Altgriechisch (3.)

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Richard Schneider