Sprachmittlerpool des KI Mönchengladbach sucht Dolmetscher für Kurdisch-Varianten

Sprachmittler-Pool Mönchengladbach
Einige der mehr als 100 Sprachmittler des KI Mönchengladbach, die das Dialogdolmetschen in rund 50 Sprachen und Dialekten anbieten können. Direkt neben dem Aufsteller: die städtische Beigeordnete Christiane Schüßler und Jürgen Fischer, der das Kommunale Integrationszentrum leitet. - Bild: Stadt MG

Der zentrale Sprachmittlerpool des Kommunalen Integrationszentrums der Stadt Mönchengladbach besteht zurzeit aus über 100 engagierten Laien-Dolmetschern aus verschiedenen Nationen, die Übersetzungen in rund 50 Sprachen und Dialekte anbieten können. Darunter befinden sich auch seltener nachgefragte wie Singhalesisch, Katalanisch oder Pidgin.

Sprachmittler für Kurdisch-Varianten gesucht

Dennoch sucht die Stadt weiterhin nach Menschen, die mit ihren Sprachkenntnissen helfen können. Vor allem wird noch Unterstützung bei den Kurdisch-Varianten Kurmanci und Sorani sowie den in Syrien und dem Irak gesprochenen Kurdisch-Dialekten benötigt.

Doch auch für andere Sprachen sind alle Interessierten herzlich eingeladen sich zu melden, sagt der Leiter des Kommunalen Integrationszentrums, Jürgen Fischer:

Manchmal passt es vielleicht terminlich für eine Person nicht und da ist es toll, wenn wir noch mehr Menschen kontaktieren können. Je größer der Pool ist umso besser. Und ich möchte allen danken, die uns in diesem Pool bereits unterstützen.

Sprachmittler Mönchengladbach
Die Beigeordnete Christiane Schüßler dankt auf dem Neujahrsempfang allen Sprachmittlerinnen und Sprachmittlern für ihre Unterstützung. – Bild: Stadt MG

Persönlicher Dank beim Neujahrsempfang

Diesen Dank hat auch die städtische Beigeordnete Christiane Schüßler persönlich bei einem Neujahrsempfang für alle Aktiven des Pools ausgesprochen:

Im vergangenen Jahr hat der Angriffskrieg auf die Ukraine für Flucht und Vertreibung gesorgt. Dank Ihnen konnten wir hier Menschen, die zu uns gekommen sind, noch einmal besonders unterstützen.

Doch egal was dafür sorgt, dass Menschen zu uns kommen, der ehrenamtliche Laien-Sprachmittlerpool leistet einen wichtigen Beitrag zur interkulturellen Öffnung der Einrichtungen und Institutionen und zur Stärkung der Teilhabe der eingewanderten Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt am gesellschaftlichen Leben.

Rund 20 ehrenamtliche Laien-Sprachmittler haben bei unterschiedlichen Terminen und Gesprächen die geflüchteten Menschen aus der Ukraine unterstützt, indem Sie ehrenamtlich übersetzt haben.

Die Laien-Sprachmittler waren z. B. in den Unterkünften vor Ort, bei Beratungsgesprächen im Kommunalen Integrationszentrum, bei Schulanmeldungen, in den Kindergärten und den Beratungsstellen der Stadt Mönchengladbach im Einsatz.

1.300 Einsätze im Jahr 2022

Nach Angaben des KI Mönchengladbach steigen die Fallzahlen immer noch. Neben der Fluchtbewegung aus der Ukraine sorgt dafür auch der zunehmende Bekanntheitsgrad des Pools. Demnach haben 2022 ca. 1.300 Sprachmittlungseinsätze stattgefunden. Zudem konnten für den Sprachenpool im letzten Jahr zusätzliche 33 Sprachmittler geworben werden.

Sauberes Führungszeugnis, Grundqualifizierung plus zwei Schulungen pro Jahr

Die Freude zu haben, anderen Menschen mit den eigenen sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen zu helfen und die deutsche Sprache und eine oder mehrere Sprachen zu sprechen, sind Grundvoraussetzungen für die ehrenamtliche Tätigkeit als Sprachmittler.

Die Voraussetzungen für die Aufnahme im Laien-Sprachmittlerpool sind die Volljährigkeit, ein aktuelles erweitertes Führungszeugnis ohne Eintrag, die Bereitschaft, an einer kostenlosen Grundqualifizierung teilzunehmen und zwei kostenlose Fortbildungen pro Jahr zu besuchen.

Keine Einsätze mit möglichen Rechtsfolgen

Die ehrenamtlichen Laien-Sprachmittler übersetzen keine Einsätze mit einer möglichen Rechtsfolge. Dies sind unter anderem Einsätze vor Gericht, bei der Polizei, beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), bei der Ausländerbehörde, bei den Jobcentern bzw. Agenturen für Arbeit und im medizinischen Bereich.

Dolmetschen für Behörden und Organisationen, aber nicht für Privatleute

Das Kommunale Integrationszentrum vermittelt an öffentliche Einrichtungen sowie an juristische Personen des Privatrechts, insbesondere an Kindertagesstätten, Schulen, Wohlfahrtsverbände, Vereine; nicht jedoch an Privatpersonen.

Interessierte können sich per Mail an ki-sprachenpool@moenchengladbach.de melden. Weitere Informationen gibt es auch auf der Internetseite: www.stadtmg.de/KI

Der Sprachpool wird durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein–Westfalen gefördert.

PM KI Mönchengladbach

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