Statistik Literaturübersetzungen 2023: Rückgang um 6,8 Prozent auf 8.760 Titel

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Bild: Richard Schneider

Der Börsenverein des deutschen Buchhandels hat auf seiner Wirtschaftspressekonferenz am 4. Juli 2024 auch Zahlen zur Entwicklung der Buch-Übersetzungen im Jahr 2023 präsentiert.

Weniger übersetzte Titel: minus 6,8 Prozent

Die Anzahl der Übersetzungen ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen – von 9.403 auf 8.760 Titel. Das entspricht einem Rückgang um 6,8 Prozent.

Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, führt dies jedoch auf den Rückgang der Neuerscheinungen insgesamt zurück und sieht darin keine übersetzungsspezifischen Ursachen.

Die Zahl der Erstauflagen hat sich nämlich um einen ähnlichen Prozentsatz verringert: 2023 erschienen insgesamt 60.230 Buchtitel, 6,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Rückgang der Übersetzungen ist damit vermutlich auf die geringere Zahl der Neuerscheinungen zurückzuführen.

Übersetzungsanteil einigermaßen konstant bei 14,5 Prozent

Der Anteil übersetzter Titel an allen Neuerscheinungen blieb mit 14,5 Prozent in etwa auf Vorjahresniveau (2022: 14,6 Prozent).

Belletristik 25,6 Prozent Übersetzungen, Comics 86,2 Prozent

Der Übersetzungsanteil schwankt stark je nach Textsorte. In der Belletristik sind 25,6 Prozent der Neuerscheinungen Übersetzungen, bei Kinder- und Jugendbüchern 23,5 Prozent. Ein Sonderfall bleibt weiterhin der Bereich Comics / Cartoons, der einen extrem hohen Übersetzungsanteil von 86,2 Prozent aufweist.

Verkauf von Übersetzungslizenzen ins Ausland: minus 1,9 Prozent

2023 ging die Zahl der ins Ausland verkauften Buchrechte deutscher Verlage mit minus 1,9 Prozent nur noch leicht auf 6.527 Verträge zurück.

Im Jahr zuvor musste die Branche noch einen deutlichen Rückgang von 14,4 Prozent verkraften.

Russland wird ausgegrenzt, Ukraine profitiert davon

Russland, an das 2019 noch 608 Übersetzungslizenzen verkauft wurden, liegt 2023 nur noch bei 368. Einen deutlichen Anstieg verzeichnen hingegen Lizenzverkäufe in die Ukraine: von 91 im Jahr 2022 auf 317 im Jahr 2023. Im Mittelpunkt steht hier das Kinder- und Jugendbuch mit 256 Lizenzen.

Verkäufe nach China weiter massiv rückläufig

China ist zwar nach wie vor größter Abnehmer deutscher Buchrechte, die Zahl der verkauften Lizenzen nahm aber in den vergangenen fünf Jahren von 1.363 auf 754 ab.

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Richard Schneider