Sind wir mit unserem Latein am Ende? Keinesfalls! Bunt und krass, impfen und kungeln, Esel und Flegel: All das sind zwar solide deutsche Wörter, tatsächlich aber stammen sie aus dem Lateinischen.
Klaus Mackowiak hat in seinem „Kleinen Lexikon deutscher Wörter lateinischer Herkunft“ die schönsten, gängigsten, überraschendsten solcher Wörter zusammengestellt und erzählt ihre Geschichten – fundiert und launig (von luna = Mond).
Fremdwörter wie Abstraktion und Advokat, Tinktur und Tortur protzen quasi damit, dass sie vom edlen Latein abstammen. Geheimnisvoller sind Lehnwörter, die aus dem Lateinischen kommen, aber im Laufe der Jahrhunderte bis zur Unkenntlichkeit eingedeutscht wurden.
Sie bevölkern unsere Häuser (Fenster, Kamin, Keller) und Küchen (Kirsche, Kohl, Wein), unsere Kirchen und Schulen und viele andere Bereiche des Lebens. Klaus Mackowiak geht ihnen auf den etymologischen Grund.
Dabei stellt er fest, dass ihre Geschichte oft nicht erst mit dem Lateinischen beginnt, sondern schon viel früher, bei den Etruskern oder Griechen, Arabern oder Ägyptern. Doch ob nüchtern, turtelnd oder torkelnd – in allen von uns steckt auf jeden Fall ein echter Lateiner.
Über den Autor
Klaus Mackowiak beantwortet seit vielen Jahren als Duden-Sprachberater Fragen zu grammatischen, orthografischen und stilistischen Unklarheiten. Darüber hinaus arbeitet er als freier Lektor und führt Weiterbildungen durch.
Bei C. H. Beck sind von ihm u. a. erschienen: Die 101 häufigsten Fehler im Deutschen und wie man sie vermeidet (5. Auflage 2022) und Die häufigsten Stilfehler im Deutschen (2011).
Bibliografische Angaben
- Klaus Mackowiak (2. Auflage 2024): Kann Spuren von Latein enthalten. Kleines Lexikon deutscher Wörter lateinischer Herkunft. Von abkanzeln bis Zwiebel. ISBN 978-3-406-80855-5. 174 Seiten, 15,00 Euro, E-Book 10,99 Euro.
red