Willy Brandt hat sich in den 1930er Jahren in Norwegen offenbar auch als Dolmetscher betätigt. Das ist der Website willy-brandt-biografie.de zu entnehmen.
Ein Gruppenfoto zeigt den späteren Außenminister, Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger als 22-Jährigen bei einem internationalen Metallarbeiter-Kongress. Die Bildunterschrift lautet:
Willy Brandt als Dolmetscher bei einem Kongress norwegischer Metallarbeiter, Mai 1935 – © Arbeiderbevegelsens arkiv og bibliotek, Oslo
Exil in Norwegen und Schweden
Der als Herbert Frahm geborene Sozialdemokrat ging 1933 unter dem Decknamen Willy Brandt nach Norwegen ins Exil und engagierte sich von dort aus im Widerstand. 1938 wird er von den deutschen Behörden ausgebürgert.
Wegen der Besetzung Norwegens durch die deutsche Wehrmacht im April 1940 muss Brandt ins neutrale Schweden fliehen. Er erhält einen norwegischen Pass und wird in Stockholm Leiter eines Pressebüros.
Erst 1947 kehrt er nach Berlin zurück. Ein Jahr später erhält er wieder die deutsche Staatsangehörigkeit. 1957 wird der charismatische Politiker zum Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählt; ein Amt, das er bis 1966 ausübt.
Norwegisch durch Auslandsaufenthalt und Lebenspartnerinnen erlernt
Brandt beherrschte die norwegische Sprache durch den jahrelangen Auslandsaufenthalt offenbar recht gut. Zudem war er von 1941 bis 1948 mit der Norwegerin Carlota Thorkildsen und von 1948 bis 1980 mit der Norwegerin Rut Hansen (verwitwete Bergaust) verheiratet. Rut Brandt sprach ein hervorragendes Deutsch und war im Umfeld des Kanzlers und bei den Medien sehr beliebt. Aus der Ehe mit Carlota gingen eine Tochter und aus der mit Rut drei Söhne hervor.
Richard Schneider