
Mit dem Übersetzungszentrum im Forum International rückt die Leipziger Buchmesse alljährlich das literarische Übersetzen in den Fokus. Es dient als Treffpunkt und Veranstaltungsort für alle, die sich für Literaturübersetzungen interessieren. In diesem Jahr kann es zudem sein zehnjähriges Bestehen feiern (2015 – 2025).
Bettina Bach, Franka Reinhart und Maria Hummitzsch haben für den Literaturübersetzerverband VdÜ in Kooperation mit dem Deutschen Übersetzerfonds (DÜF), der Leipziger Buchmesse, der Weltlesebühne und weiteren Partnern wie Tralalit, dem Freundeskreis zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen und TOLEDO, aber auch durch neue Kooperationen mit Litprom und NORLA erneut ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Alle Veranstaltungen finden auf der Bühne in Halle 4, Stand C403, statt.
Eröffnet wird das Übersetzungszentrum am Donnerstag, dem 27. März 2025, um 12:45 Uhr gemeinsam mit Vertretern von VdÜ und DÜF. Direkt im Anschluss stellen zwei Jurymitglieder die fünf Nominierten für den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Übersetzung vor. Weiter geht es an diesem Tag mit einem Podium zu Kriterien für die Vergabe von Übersetzungspreisen sowie einer Diskussion zum Thema KI in der Literaturproduktion.
Am Messefreitag wird erneut die „Rebekka“ verliehen, der Preis „für langjähriges Übersetzen“ von belletristischer Literatur und Sachbüchern, die nur selten im Feuilleton gewürdigt werden. Abends findet der traditionelle Übersetzerempfang in der Moritzbastei im Stadtzentrum statt.
Im weiteren Verlauf der Messetage gibt es Veranstaltungen zu dem internationalen Blick auf den literarischen Osten, Norwegens Mehrsprachigkeit und vielstimmiger Literatur, audiovisueller Übersetzung zwischen Kunst und Kapital(ismus), wahren Honorarutopien, dem Übersetzen von Literatur als Selbsttherapie(versuch), dem Alltag von Manga-Übersetzern, zum Selbstübersetzen zwischen Verzweiflung und Neuschöpfung, Social-Media-Aktivität als Kür oder Pflicht, dem Übersetzen gewaltvoller Geschichte und der Frage, welche Sprachen spricht dein Deutsch – und wie übersetzt es sich?
Zudem wird in diesem Jahr auch der Träger des Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2025, Alhierd Bacharevič, mit seinem Übersetzer Thomas Weiler auf die Bühne des Übersetzungszentrums kommen.
Vollständiges Programm
Donnerstag, 27. März 2025
- 12:45 Uhr: Begrüßung und Vorstellung des Programms mit Marieke Heimburger, Maria Hummitzsch und Olga Radetzkaja
- 13:00 – 14:00 Uhr: Vorstellung der Nomnierten für den Preis der Leipziger Buchmesse (Übersetzung)
- 14:00 – 15:00 Uhr: Preiswürdig? Kriterien für die Vergabe von Übersetzungspreisen. Mit Sieglinde Geisel und Frank Heibert
- 15:00 – 16:00 Uhr: Mit Lizensierung in die Falle: Schluckt generative KI die Literaturproduktion jetzt auf dem sanften Weg? Mit Robert Staats, Andreas Rötzer, Jürgen Geuter/Tante
Freitag, 28. März 2025
- 11:00 – 12:00 Uhr: Ein Erfahrungsaustausch über das Übersetzen deutscher Literatur mit fünf Teilnehmern des Internationalen Übersetzertreffens
- 12:00 – 13:00 Uhr: Norwegen – ein mehrsprachiges Land, eine vielstimmige Literatur. Mit Hinrich Schmidt-Henkel und Oliver Møystad
- 13:00 – 14:00 Uhr: Grenzgänge – ein internationaler Blick auf ostdeutsches Erzählen. Mit Isabel Fargo Cole und Merete Franz
- 14:00 – 15:00 Uhr: Welche Sprachen spricht dein Deutsch? Und wie übersetzt es sich? Mit Yevgeniy Breyger und Dincer Gücyeter
- 15:00 – 16:00 Uhr: Überraschungsgast (mit Krone) – Lesung und Gespräch mit dem Preisträger der Sparte Übersetzung, moderiert von Julia Rosche
- 16:00 – 17:30 Uhr: Feierliche Verleihung der Rebekka 2025 an Malte Krutzsch
- 19:00 Uhr: Übersetzerempfang in der Moritzbastei (Innenstadt)
Samstag, 29. März 2025
- 11:00 – 12:00 Uhr: Sprache in Bewegung: Audiovisuelle Übersetzung zwischen Kunst und Kapital(ismus). Mit Charlotte Stein und Philipp Diepmans
- 12:00 – 13:00 Uhr: Von wahren Honorarutopien? Positive Beispiele für die Vergütung von Übersetzern, u. a. aus den Niederlanden und Großbritannien. Mit Katy Derbyshire und Gerrit Bussink
- 13:00 – 14:00 Uhr: Literatur übersetzen als Selbsttherapie(versuch)? Mit Sandra Hetzl und Manuele Klenke
- 14:00 – 15:00 Uhr: Aktiv auf Social Media – Kür oder Pflicht? Wie beantworten Literaturübersetzer diese Frage? Mit Lisa Kögeböhn und Janine Malz
- 15:00 – 16:00 Uhr: „Im Original geht da viel verloren!“ Selbstübersetzung: zwischen Verzweiflung und Neuschöpfung. Mit Nathalie Rounanet und Abdalrahman Alqalaq
- 16:00 – 17:00 Uhr: Europas Hunde – ein Gespräch mit dem Träger des Buchpreises zur Europäischen Verständigung 2025. Mit Alhierd Bacharevič und seinem Übersetzer Thomas Weiler
Sonntag, 30. März 2025
- 12:00 – 13:00 Uhr: Live-Podcast „Auf Welt-empfang“ – Vom Übersetzen gewaltvoller Geschichte mit Benjamin Loy und Svenja Becker
- 14:00 – 15:00 Uhr: Manga-Übersetzer – ein Traumberuf? Mit Jan Lukas Kuhn und Anja Truong (auf dem Schwarzen Sofa, Halle Manga-Comic-Con)

Übersetzungszentrum: Was ist das eigentlich?
Das Übersetzungszentrum ist ein Treffpunkt für alle, die am Thema Literaturübersetzung interessiert sind. Als Kooperationsprojekt wird es im Wesentlichen vom
VdÜ, der Leipziger Buchmesse und dem Deutschen Übersetzerfonds getragen. Fachpublikum, (potenzieller) übersetzerischer Nachwuchs und neugierige Leser sind dort herzlich willkommen.
Im Übersetzungszentrum können sich einerseits literarische Übersetzer fortbilden und miteinander austauschen, Kontakte innerhalb der Branche und darüber hinaus knüpfen und pflegen. Andererseits haben Interessierte die Möglichkeit, sich am Infostand, bei Fachvorträgen, in Podiumsdiskussionen oder Mitmachformaten mit diesem spannenden Gebiet des Literaturbetriebs vertraut zu machen.
Hier werden zum Beispiel die Nominierten für den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Übersetzung vorgestellt und später auch der Preisträger. Dabei erfährt das Publikum, was besonders gelungene Übersetzungen ausmachen, und lernt gleichzeitig jene Menschen kennen, die fremdsprachige Texte erst zugänglich machen. Ganz bewusst wird also ins Rampenlicht gerückt, was andernorts häufig unbeachtet bleibt.
Alles in allem soll das Übersetzungszentrum ein Ort der Begegnung und des Austauschs sein, an dem die vielen Facetten dieses Metiers präsentiert und erlebbar gemacht werden.
Über die Leipziger Buchmesse
Die Leipziger Buchmesse ist der wichtigste Frühjahrstreff der Buch- und Medienbranche und versteht sich als Messe für Leser, Autoren und Verlage. Sie präsentiert die Neuerscheinungen des Frühjahrs, aktuelle Themen und Trends und zeigt neben junger deutschsprachiger Literatur auch Neues aus Mittel- und Osteuropa. Gastland der Leipziger Buchmesse 2025 ist Norwegen. Durch die einzigartige Verbindung von Messe, „Leipzig liest“ – dem größten europäischen Lesefest – und der Manga-Comic-Con hat sich die Buchmesse zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Zur letzten Veranstaltung präsentierten 2.085 Aussteller aus 40 Ländern die Novitäten des Frühjahrs und begeisterten damit auf dem Messegelände sowie in der gesamten Stadt 283.000 Besucher.
Die Leipziger Buchmesse findet vom 27. bis 30. März 2025 statt. Tageskarten kosten im Vorverkauf 23,00 (Do., Fr., So.) bzw. 28,00 Euro (So.), Nachmittagstickets (ab 15:00 Uhr) sind für 17,00 Euro zu haben.
Weiterführender Link
- Programm des Übersetzungszentrums der Leipziger Buchmesse 2025 als PDF-Datei (1 Seite)
- 2025-01-20: Ein Traum im Frühling – Norwegen Gastland der Leipziger Buchmesse 2025
- 2024-08-28: Frankfurter Buchmesse 2024: Ade Übersetzungszentrum, hallo Zentrum Wort
2022-10-19: Frankfurter Buchmesse 2022 nach 11 Jahren wieder mit reinem Übersetzungszentrum
PM VdÜ, LBM, rs