Am 30. Januar 2008 ist Dr. Wolf-Dieter Haehl wenige Tage nach seinem 79. Geburtstag in Houston, USA, gestorben. Für alle, die ihn kannten, ist es eine traurige Nachricht.
Dr. Haehl gehört zu den Pionieren der Übersetzungsbranche in Deutschland. Er hatte 1963 in Stuttgart das Ingenieurbüro für technische und naturwissenschlaftliche Übersetzungen Dr. W.-D. Haehl GmbH gegründet und für viele namhafte Industrieunternehmen Fachübersetzungen durchgeführt. Sein Büro verkaufte er 1989 an die amerikanische Gruppe a.l.p.s. (später ALPNET und seit 2002 aufgegangen in SDL).
Als Mitbegründer des Koordinierungsausschusses Praxis und Lehre, heute Transforum, zeigte er, wie sehr ihm eine zukunftsorientierte Berufsausbildung im Übersetzungs- und Dolmetschbereich am Herzen lag. Durch sein frühes Engagement in der Gesellschaft für technische Kommunikation (tekom) und dem Deutschen Terminologie Tag (DTT) unterstrich er die Bedeutung einer engeren Verzahnung von Terminologieverwaltung, technischer Dokumentation und Übersetzung.
Was ihn von Anfang an kennzeichnete, war seine Passion für das Übersetzen und den außerordentlichen Willen zur Perfektion. Sehr viele Fachübersetzer sind durch seine „Schule“ gegangen und haben unter seiner strengen, aber auch fairen Führung ihre ersten Schritte im schwierigen Übersetzungsmetier gemacht. Und die meisten führen auch heute noch ihr Können auf die Haehl-Tage zurück.
Dr. Haehl hat bis zuletzt die Entwicklungen in der Branche verfolgt und stand stets mit seinem gutem Rat Verfügung. Als Mensch hat er viele Berufskollegen, Mitarbeiter und Freunde durch seinen scharfen Verstand und seinen Humor fasziniert. Er hat sich in seinem Wirken um unseren Berufsstand große Verdienste erworben und wird uns schmerzhaft fehlen.
„Wir sind dankbar, dass wir so lange an seinem Erfahrungsschatz, seinem Wissen und seinem spitzen Humor teilhaben durften“, erklärt Ulrich Wachowius von SDL.
[Text: Ulrich Wachowius, SDL, 2008-02-04.]