Zvonimir Soldo (42), neuer Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln, baut den Spielbetrieb radikal um. Unter anderem wurde das Trainerteam verkleinert. Die Boulevardzeitung Express schreibt: „Und noch eine Maßnahme war extrem wichtig: Dolmetscher sind ab sofort tabu beim FC!“ Sie zitiert den kroatischen Trainer mit den Worten: „Wir wollen, dass die Spieler deutsch sprechen. Dass sie sich dafür anstrengen müssen, ist gewollt. Wir wollen als Mannschaft eine Einheit werden und dazu gehört, dass die Spieler sich untereinander verständigen können.“
Der Portugiesisch-Dolmetscher Ricardo zeigt Verständnis für die Maßnahme: „Es war der Wunsch des Trainers, dass der Kreis um die Mannschaft enger wird. Ich stehe den Spielern bei Interviews oder bei Gesprächen mit der Vereinsführung zur Seite. Aber bei den Teamsitzungen sollen nun keine Dolmetscher mehr dabei sein.“ Dies solle den Mannschaftsgeist fördern. Außerdem bringe es die Spieler weiter, wenn sie eine neue Sprache beherrschten.
Trainer Soldo muss eigentlich wissen, was er tut. Er kam in seiner Jugend aus Kroatien nach Stuttgart und musste dort schnell die deutsche Sprache lernen. Jetzt gilt also auch bei der multinationalen Gurkentruppe der Domstadt (12 Nationen) die Devise „Man spricht Deutsch.“
[Text: Richard Schneider. Quelle Express, 2009-06-29. Bild: photocase.de.]