Stellungnahme der Bundesregierung zur Situation der russischen Sprache in Deutschland

Thomas Rachel
Thomas Rachel ist Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Im Auftrag der Bundesregierung hat er Fakten zur Situation der russischen Sprache in Deutschland zusammengestellt. - Bild: BMBF

Jetzt sind sie da, die Antworten der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zur “Situation der russischen Sprache in Deutschland”. Auf 29 Seiten liefert der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel (CDU) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung Zahlen, Daten und Fakten.

Die Fraktion Die Linke im Deutschen Bundestag hatte im November 2019 unter Federführung ihres europapolitischen Sprechers Andrej Hunko in einem 46 Punkte umfassenden Fragenkatalog um entsprechende Auskünfte gebeten.

Anlass der Aktion war die monatelange Diskussion um Kürzungen im Lehrangebot für Russisch am Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie der Universität Leipzig, das in der Anfrage auch namentlich erwähnt wird.

In der Stellungnahme der Bundesregierung werden einige Fragen zu den Bereichen Bildung, Fortbildung und Hochschulbildung ausgeklammert – unter Hinweis auf die föderale Kompetenzordnung, nach der diese Aspekte in den Zuständigkeitsbereich der Länder fallen.

Dennoch enthält das Papier eine Fülle interessanter Informationen, von denen wir nachfolgend einige wiedergeben. Die vollständige Antwort der Bundesregierung kann weiter unten als PDF-Datei heruntergeladen werden.

* * *

Bundesregierung begrüßt das Erlernen von Fremdsprachen

Frage 1: Hat die Bundesregierung zum Erlernen des Russischen als Fremdsprache für die Völkerverständigung und wirtschaftliche Kooperation zwischen Deutschland und Russland eine Agenda? Und wenn ja, welche?

Die Bundesregierung begrüßt das Erlernen von Fremdsprachen grundsätzlich als Voraussetzung für Völkerverständigung und Zusammenarbeit in wirtschaftlichen und anderen Bereichen. Das Bildungswesen liegt nach der föderalen Kompetenzordnung im Wesentlichen in der Verantwortung der Länder.

Situation an den Hochschulen

Frage 7: Wie viele Studierende studieren nach Kenntnis der Bundesregierung an deutschen Hochschulen und Universitäten Russisch?

Nach den Ergebnissen der amtlichen Studierendenstatistik waren im Wintersemester 2018/2019 insgesamt 1.061 Studierende an deutschen Hochschulen (ausschließlich an Universitäten) im Studienfach „Russisch“ gemäß der Fächerklassifikation der Hochschulstatistik eingeschrieben.

Frage 8: Wie viele Studierende studieren nach Kenntnis der Bundesregierung Russisch auf Lehramt?

Nach den Ergebnissen der amtlichen Studierendenstatistik waren im Wintersemester 2018/2019 insgesamt 269 Studierende an deutschen Hochschulen im Studienfach „Russisch“ eingeschrieben, die einen Lehramtsabschluss angestrebt haben. […]

Der amtlichen Hochschulprüfungsstatistik kann […] entnommen werden, dass im Prüfungsjahr 2018 insgesamt 43 Personen eine Lehramtsprüfung (in der Regel erstes Staatsexamen) im Studienfach Russisch (als erstes Fach) erfolgreich abgeschlossen haben. Für das Prüfungsjahr 2018 wurden keine Absolventinnen und Absolventen mit Russisch als zweitem Fach gemeldet.

Frage 11: An welchen deutschen Hochschulen und Universitäten werden nach Kenntnis der Bundesregierung aktuell Dolmetscherinnen und Dolmetscher sowie Übersetzerinnen und Übersetzer für Russisch ausgebildet?

Gemäß der föderalen Kompetenzordnung fällt die Zuständigkeit für das Hochschulwesen überwiegend in die Verantwortung der Länder. Der Bundesregierung liegen daher keine Informationen zu dieser Frage vor.

Frage 12: Ist der Bundesregierung die Petition „Für den Erhalt des Sprachschwerpunkts Russisch am IALT an der Uni Leipzig“ bekannt? Wenn ja, inwiefern teilt die Bundesregierung die in der Beschreibung der Petition dargestellte Sorge?

Die Petition war der Bundesregierung zuvor nicht bekannt. Gemäß der föderalen Kompetenzordnung sind für die inhaltliche Ausrichtung von Studiengängen ausschließlich die Länder zuständig. Die Bundesregierung enthält sich daher einer Bewertung.

Russisch in den Ministerien

Frage 13: An welchen Ministerien, Ämtern, Behörden sowie vom Bund geförderten Universitäten, Hochschulen und weiteren Bildungseinrichtungen in Deutschland wird die russische Sprache zum Erlernen angeboten?

Die Ressorts können bei festgestelltem Bedarf zum Erlernen der russischen Sprache auf die Angebote des Bundessprachenamtes zurückgreifen. In diesem Zusammenhang wird auf die Antworten zu den Fragen 32 und 33 verwiesen. Darüber hinaus bietet das Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung als nachgeordneter Bereich des Bundesministeriums der Finanzen ebenfalls die russische Sprache an. Das Auswärtige Amt bietet eigene Möglichkeiten zum Erlernen der russischen Sprache.

Frage 14: Wie viele Dolmetscherinnen und Dolmetscher sowie Übersetzerinnen und Übersetzer für Russisch sind aktuell bei der Bundesregierung angestellt? Bitte nach Ressorts aufschlüsseln.

Die Anzahl der bei einzelnen Ressorts angestellten Dolmetscherinnen und Dolmetscher sowie Übersetzerinnen und Übersetzer für Russisch kann der folgenden Tabelle entnommen werden:

Tabelle

*Alle aufgeführten Dolmetscherinnen und Dolmetscher werden auch als Übersetzerinnen und Übersetzer eingesetzt. Eine Differenzierung zwischen beiden Tätigkeiten ist im Bereich des Auswärtigen Amts für Russisch nicht sinnvoll.
**Das Bundeskanzleramt nutzt bei Bedarf die Dolmetscherinnen und Dolmetscher sowie die Übersetzerinnen und Übersetzer des Auswärtigen Amtes.

Frage 15: Wie viele Aufträge für Dolmetschereinsätze und Übersetzungen für Russisch wurden an externe Dolmetscherinnen und Dolmetscher sowie externe Übersetzerinnen und Übersetzer seit 2010 durch die Bundesregierung erteilt? Bitte nach Jahren und Ministerien bzw. Behörden aufschlüsseln.

Angaben zu dieser Frage können den untenstehenden Tabellen entnommen werden.

Russisch im diplomatischen Dienst

Frage 17: Wie viele deutsche Diplomatinnen und Diplomaten sind aktuell in deutschen diplomatischen bzw. konsularischen Vertretungen in Russland, Belarus, der Ukraine, Kasachstan, Moldau, Armenien, Aserbaidschan, Estland, Lettland, Litauen, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan und Georgien sowie bei den Internationalen Organisationen wie der UNO, der OSZE und der NATO tätig? Wie viele von ihnen verfügen über Russischkenntnisse? Bitte nach Staaten und Organisationen aufschlüsseln.

Die erfragten Informationen können der nachstehenden Tabelle entnommen werden.

Frage 20: Über welche Fremdsprachenkenntnisse verfügen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Auswärtigen Amts im mittleren, gehobenen und höheren Dienst aktuell? Bitte schlüsseln Sie die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Auswärtigen Amts jeweils nach beherrschten Fremdsprachen, Jahr und Beamtenstand auf.

* Berücksichtigt sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die eine Sprachprüfung abgelegt haben und derzeit eine Sprachenaufwandsentschädigung (SAE) erhalten.
** Angehörige des gD und hD legen keine Sprachprüfungen in den Sprachen Englisch und Französisch ab, da Kenntnisse dieser Sprachen Einstellungsvoraussetzung sind und während der Ausbildung vertieft werden.

Frage 21: Wie viele Fremdsprachenassistentinnen und Fremdsprachenassistenten sind aktuell im Auswärtigen Dienst tätig? Wie viele davon verfügen über Russischkenntnisse?

Aktuell (Stand 3. Dezember 2019) sind 779 Fremdsprachenassistentinnen und Fremdsprachenassistenten im Auswärtigen Dienst tätig; davon verfügen 50 über Russischkenntnisse, die im Personalverwaltungssystem eingetragen sind.

Verwendung des Russischen bei bilateralen Gesprächen

Frage 23: Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen welcher Staaten haben im Zeitraum von 2017 bis 2019 die russische Sprache bei Verhandlungen, Treffen, Gesprächen und Telefonaten mit den Vertreterinnen und Vertretern der Bundesregierung benutzt? Bitte nach Staaten und Jahren auflisten.

Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen ausländischer Staaten führen offizielle Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundesregierung in der Regel dann in der russischen Sprache, wenn die russische Sprache die Amtssprache ihres Landes oder – falls diese im Einzelfall von der Amtssprache abweichen – die Mutter- oder Verkehrssprache der Vertreterin oder des Vertreters ist.

Eine Verpflichtung zur Erfassung sämtlicher geführter Gespräche – einschließlich Telefonate – besteht nicht, und eine solche umfassende Dokumentation wird auch nicht durchgeführt […]. Die nachfolgenden Ausführungen bzw. aufgeführten Angaben erfolgen auf der Grundlage der vorliegenden Erkenntnisse sowie vorhandener Unterlagen und Aufzeichnungen. Diesbezügliche Daten sind somit möglicherweise nicht
vollständig.

Die offiziellen Gespräche der Bundeskanzlerin, des Chefs des Bundeskanzleramtes und des Staatsministers bei der Bundeskanzlerin mit Regierungsvertretern werden wöchentlich jeweils am Freitag in der Regierungspressekonferenz bekanntgegeben und sind daher für die Jahre 2017 bis 2019 allgemein bekannt. Zu telefonischen Kontakten wird auf Pressemitteilungen verwiesen. Öffentlich verfügbare Lebensläufe und öffentliche Äußerungen der Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen ausländischer Staaten erlauben Rückschlüsse auf die in offiziellen Gesprächen verwendete Sprache. Eine Einzelaufstellung über die von der jeweiligen Vertreterin oder dem jeweiligen Vertreter verwendete Sprache liegt nicht vor.

Die Abfrage bei den übrigen Ressorts hat folgende Staaten ergeben, deren Vertreterinnen und Vertreter im Zeitraum von 2017 bis 2019 die russische Sprache bei Verhandlungen, Treffen, Gesprächen und Telefonaten mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundesregierung (nur Leitungsebene) genutzt haben:

Angela Merkel
Angela Merkel spricht zumindest so gut Russisch wie der gemeine Wessi Englisch spricht. – Bild: Steffen Kugler / Bundesregierung

Frage 24: In Gesprächen mit den Vertreterinnen und Vertretern der Regierungen welcher Staaten nutzt die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel ihre Russischkenntnisse?

Offizielle Termine mit russischsprachigen Gesprächspartnern der Bundeskanzlerin werden in aller Regel gedolmetscht oder in Einzelfällen in englischer Sprache geführt. Die Bundeskanzlerin nutzt ihre Russischkenntnisse bei sich bietender Gelegenheit am Rande offizieller Gespräche mit russischsprachigen Gesprächspartnern.

Frage 25: Welche russischsprachigen Zeitungen und Medien wurden 2019 in den Pressespiegel bzw. die Pressemappe der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel aufgenommen?

Es wurden im Jahr 2019 keine russischsprachigen Zeitungen und Medien in den Pressespiegel bzw. die Pressemappe der Bundeskanzlerin aufgenommen.

Russischkenntnisse der Regierungsmitglieder

Frage 26: Welche Personen im Bundeskabinett außer der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel beherrschen Russisch? […]

Frage 27: Welche Personen im Bundeskabinett beherrschen welche Fremdsprachen?

Die Fragen 26 und 27 werden im Zusammenhang beantwortet. Antwort:

Die Fremdsprachenkenntnisse von Mitgliedern der Bundesregierung hängen nicht mit dem öffentlich-rechtlichen Amtsverhältnis zusammen, in dem Mitglieder der Bundesregierung gemäß § 1 Bundesministergesetz stehen. Entsprechende Angaben werden von der Bundesregierung nicht erhoben und liegen mithin außerhalb ihres Verantwortungsbereichs.

Russisches Programm der Deutschen Welle

Frage 28: Mit welchen finanziellen Mitteln hat die Bundesregierung die russischsprachige Redaktion der Deutschen Welle und ihr russischsprachiges Angebot seit 2013 gefördert? Bitte nach Jahren aufschlüsseln.

Die Deutsche Welle erhält zwar einen Zuschuss von der Bundesregierung, stellt ihre konkrete Aufgabenplanung, auch bezüglich der Unterhaltung von Auslandsredaktionen, jedoch selbst auf. Aus dem Haushalt der Deutschen Welle wurden für ihr russisches Programm in den Jahren 2013 bis 2018 folgende Budgets verausgabt:

Das Auswärtige Amt hat darüber hinaus wie folgt das russischsprachige Angebot der Deutschen
Welle aus Projektmitteln gefördert:

Fremdsprachenbedarf in Regierungsressorts

Frage 32: An Kenntnissen welcher Fremdsprachen sieht die Bundesregierung prioritär aktuell Bedarf in ihren Ressorts? Bitte die Fremdsprachen den Ressorts zuordnen.

Die Bundesregierung sieht Bedarf an Fremdsprachenkenntnissen ihrer Beschäftigten im Schwerpunkt in den Fremdsprachen Englisch und Französisch, darüber hinaus abhängig vom Aufgabengebiet auch an weiteren Fremdsprachen, insbesondere Russisch, Arabisch, Chinesisch, Spanisch und Portugiesisch. Im Übrigen geht die Bundesregierung bei ihrem Fremdsprachenangebot auch auf die in Eigeninitiative nachgefragten Fremdsprachenwünsche ihrer Beschäftigten ein.

Pforte Bundessprachenamt
Das Bundessprachenamt mit Hauptsitz in Hürth bei Köln ist der gößte deutsche Arbeitgeber für angestellte und verbeamtete Übersetzer und Dolmetscher (rund 300 von ca. 1.000 Mitarbeitern insgesamt). – Bild: Richard Schneider

Russisch im Bundessprachenamt

Frage 33: Welche konkreten Ministerien, Ämter und Behörden haben das Angebot des Bundessprachenamts für seine Russischkurse seit 2010 genutzt? Bitte nach Jahren und Ressorts aufschlüsseln. […]

Aufgrund der Aufbewahrungsfristen hinsichtlich der Lehrgangsdaten können die Daten erst ab 2015 bereitgestellt werden.

Frage 34: Wie viele Personen wurden über das Bundessprachenamt in den dort ständig gelehrten Sprachen (Arabisch, Chinesisch, Deutsch als Fremdsprache, Englisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch, Tschechisch und Türkisch […]) seit 2010 unterrichtet? Bitte nach Jahren und den genannten Sprachen aufschlüsseln.

Aufgrund der Aufbewahrungsfristen hinsichtlich der Lehrgangsdaten können die Daten erst ab 2015 bereitgestellt werden:

Frage 35: Wie viele Personen haben seit 2010 die „Allgemeinen Sprachprüfungen der Bundeswehr“ in Englisch, Französisch und Russisch beim Bundessprachenamt abgelegt? Bitte nach Sprachen und Jahren aufschlüsseln. […]

Aufgrund der Aufbewahrungsfristen hinsichtlich der Lehrgangsdaten können die Daten erst ab 2015 bereitgestellt werden:

Frage 36: Wie viele Lehrkräfte für Russisch waren bzw. sind seit 2010 beim Bundessprachenamt beschäftigt? Bitte nach Jahren aufschlüsseln.

Im Bundessprachenamt waren von 2010 bis 2018 zehn Russischlehrkräfte beschäftigt. Im Jahr 2019 waren bzw. sind es neun.

Frage 37: Wie viele Dolmetscherinnen und Dolmetscher sowie Übersetzerinnen und Übersetzer für Russisch waren bzw. sind seit 2010 im Bundessprachenamt beschäftigt? Bitte nach Jahren aufschlüsseln.

Angaben zu dieser Frage können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:

Frage 38: Wie viele Aufträge wurden durch das Bundessprachenamt und den Sprachendienst des Auswärtigen Amtes an externe Übersetzerinnen und Übersetzer sowie Dolmetscherinnen und Dolmetscher für Russisch vergeben? Wie ist das prozentuale Verhältnis zwischen Aufträgen für Freiberuflerinnen sowie Freiberufler einerseits und festangestellte Übersetzerinnen sowie Übersetzer und Dolmetscherinnen sowie Dolmetscher andererseits?

Vom Auswärtigen Amt wurden im Zeitraum von 2010 bis 2019 100 von insgesamt 814 Dolmetsch-Aufträgen an Freiberufler vergeben, also ein prozentualer Anteil 12,29 Prozent. Die restlichen 87,71 Prozent wurden mit eigenem Personal oder in Amtshilfe bestritten. Die meisten der an Freiberufler vergebenen Aufträge betrafen die Dolmetschung Englisch-Russisch, für die das Auswärtige Amt und auch die übrigen Sprachendienste kein eigenes Personal haben.

Vom Bundessprachenamt wurden vom Jahr 2015 bis heute keine entsprechenden Aufträge an externe Übersetzerinnen und Übersetzer sowie Dolmetscherinnen und Dolmetscher für Russisch vergeben.

Frage 39: Nach welchen Kriterien erfolgt die Auswahl der für das Bundessprachenamt und den Sprachendienst des Auswärtigen Amtes tätigen freiberuflichen Übersetzerinnen und Übersetzer sowie Dolmetscherinnen und Dolmetscher?

Die Auswahl der freiberuflichen Dolmetscherinnen und Dolmetscher sowie Übersetzerinnen und Übersetzer erfolgt gemäß vergaberechtlicher Richtlinien und auf der Grundlage einschlägiger fachlicher Qualifikationen.

Frage 41: Inwiefern wird das LEXikographische InformationsSystem des Bundessprachenamts (LEXIS […]) aktuell für die russische Sprache verwendet?

Das lexikografische Informationssystem des Bundessprachenamts LEXIS beinhaltet derzeit (Stand 4. Dezember 2019) 431.587 Einträge in den Sprachrichtungen Deutsch-Russisch/Russisch-Deutsch, die ca. 200 Fachgebieten zugeordnet sind.

Frage 42: Zu welchen Themen wurden seit 2010 durch das Referat „Terminologie und Lexikographie“ des Bundessprachenamts deutsch-russische und russisch-deutsche Glossare herausgegeben? Bitte Themen und Umfang (Anzahl von Einträgen) der Glossare angeben und nach Jahren auflisten. […]

Das im Bundessprachenamt für Terminologiearbeit zuständige Referat hat im angefragten Zeitraum kein deutsch-russisches und/oder russisch-deutsches Glossar herausgegeben.

Russisch bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr

Frage 45: Inwiefern werden deutsche Offiziere und Soldaten für ihren Einsatz und während ihres Einsatzes in Litauen im Rahmen der Enhanced Forward Presence-Battlegroup in Fremdsprachen unterrichtet? Wenn ja, in welchen?

Für die Vorbereitung der Enhanced Forward Presence Battlegroup in Litauen erfolgt keine einsatzvorbereitende Sprachausbildung. Für die deutschen Soldatinnen und Soldaten wird keine dienstliche Fremdsprachenausbildung während ihres Einsatzes in Litauen durchgeführt.

Frage 46: Inwiefern waren und sind nach Ansicht der Bundesregierung Russischkenntnisse der Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten sowie der Bundeswehroffiziere während des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan hilfreich? […]

Im Rahmen des NATO-Einsatzes in Afghanistan seit 2002 (International Security Assistance Force / seit 2015 Resolute Support Mission) wird für alle eingesetzten Soldatinnen und Soldaten Englisch als offizielle Führungssprache verwendet. Darüber hinaus sprechen die einzelnen nationalen Teilkontingente ihre jeweilige Landessprache. Russisch ist keine Sprache, welche innerhalb dieser Mission übergreifend aktiv genutzt wurde oder wird.

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Weiterführender Link

[Quelle: Fraktion Die Linke im Deutschen Bundestag.]