Bernd Sibler, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst im Freistaat Bayern, hat am 9. September 2020 die Übersetzerin Gudrun Penndorf (82) aus Unterföhring mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Anlass ist ihr jahrzehntelanges Engagement in der Übersetzung weltbekannter Comics und ihre Verdienste um die Integration von Migrantinnen in München.
Staatsminister Sibler würdigte Penndorfs große Schaffenskraft und dankte der Ordensträgerin:
Gudrun Penndorf hat sich als Übersetzerin von unter anderem 29 Asterix-Bänden und weiterer Comics wie Lucky Luke, Isnogud und unzähligen Ausgaben von Disneys Lustigen Taschenbüchern große kulturelle Verdienste erworben. Mit Witz, Hintersinn, einer Portion Unerschrockenheit und einer großen Liebe zur französischen wie zur deutschen Kultur ließ sie insbesondere Asterix zum Bildungserlebnis werden. Ihr virtuoser Umgang mit Wortspielen wird bis heute gerühmt, ihre übersetzerischen Leistungen sind herausragend und in ihrer Breitenwirkung kaum zu übertreffen.
Neben ihrer Übersetzertätigkeit habe sich die studierte Dolmetscherin und Übersetzerin um die Integration von Migrantinnen in München verdient gemacht. „Ich freue mich daher sehr, Gudrun Penndorf das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aushändigen zu dürfen, das ihr Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Auszeichnung für ihre besonderen Verdienste verliehen hat“, so Sibler weiter.
Gudrun Penndorf hat die Bände 1 bis 29 der vor 60 Jahren erstmals herausgebrachten Asterix-Geschichten ins Deutsche übersetzt. Die sprachliche Qualität ihrer Übersetzungen der Asterix-Comics hatte einen wesentlichen Anteil daran, dass die Asterix-Serie zum „Comic des Bildungsbürgertums“ avancierte und zum größten Auslandserfolg der Serie wurde.
Aus ihrer Feder stammt beispielsweise der sprichwörtliche Satz „Die spinnen, die Römer“ sowie andere feststehende Redewendungen, die bis heute die deutsche Sprache bereichern. In den letzten Jahren ist Gudrun Penndorf immer wieder auf Festivals wie dem Comicsalon Erlangen aufgetreten und war zu Vorträgen an namhaften literarischen Einrichtungen wie dem Literarischen Colloquium Berlin und dem Asterix-Fantreffen in Aachen eingeladen.
Neben ihrer Übersetzungstätigkeit widmete sich Penndorf von 1999 an für viele Jahre der sozialen und sprachlichen Integration von Migrantinnen in München, etwa beim Verein „InitiativGruppe – Interkulturelle Begegnung und Bildung“ und als Dozentin bei „Schule mal anders“, dem Nachfolgeprojekt von „Mama lernt Deutsch“.
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red