Enttäuschung herrsche bei sieben sprachbegabten Schülern in Sachsen, berichtet die in Dresden erscheinende Nachrichten-Website tag24.de am 06.02.2023 aus Chemnitz. Denn der bundesweite Sprachwettbewerb „Russisch-Olympiade“, für den die Schüler sich als Landessieger qualifiziert haben, sei „still und heimlich“ abgesagt worden.
Die Veranstaltung war für den März 2023 in Marburg an der Lahn geplant und sollte vom Hessischen Russischlehrerverband e.V. ausgerichtet werden.
Eigentlich hätte die 15. Bundesolympiade der russischen Sprache, Literatur und Kultur bereits 2022 stattfinden sollen. Wegen der Corona-Pandemie wurde sie auf 2023 verschoben.
„Die Sprache kann doch nichts dafür“
„Diese Schüler sind traurig. Sie waren vorbereitet und hatten sich auf den Wettbewerb gefreut“, wird die Russischlehrerin Kathrin Dressel vom Zwickauer Clara-Wieck-Gymnasium in dem Beitrag zitiert. Sie engagiere sich im Vorstand des sächsischen Landesverbandes der „Lehrkräfte und Freunde der Russischen Sprache e. V.“ und verstehe die Entscheidung nicht: „Die Sprache kann doch nichts dafür.“ Gemeint ist der Ukraine-Krieg.
Russischlehrerverband: „Richtig finden wir das nicht“
Wilhelm Lückel, der Vorsitzende des Deutschen Russischlehrerverbands, erläutert: „Die Absage wurde uns vom Bundesministerium dringend ans Herz gelegt.“ Lückel bedauert die Entscheidung: „Richtig finden wir das nicht.“
Der Verband will sich jetzt bei der Kultusministerkonferenz für einen Neustart des traditionsreichen Wettstreits der Russisch lernenden Schüler einsetzen, der seit 1977 ausgetragen wird. „Die Wettbewerbe müssten dann auf Landesebene neu starten“, so Lückel.
Angela Merkel gewann 1969 die Russisch-Olympiade
Angela Merkel gewann 1969 die Russisch-Olympiade in der DDR und nahm daraufhin an der internationalen Russisch-Olympiade in Moskau teil.
Richard Schneider