„Über-setzen – Fährleute im Sprachfluss“ – 300 Jahre Übersetzer im Celler Land

Celle, Schloss
Im Celler Schloss findet eine der drei Abendveranstaltungen statt. - Bild: David Mart / Pixabay

Für alle an der Literaturübersetzung Interessierten finden unter dem Titel „Über-setzen – Fährleute im Sprachfluss“ in Celle bei Hannover vom 24. bis 26. März 2023 an drei verschiedenen Orten drei Abendveranstaltungen statt.

„Alle Literatur- und Spracheninteressierte sind herzlich eingeladen“, schreibt Oskar Ansull in Namen der RWLE-Möller-Stiftung, die das Projekt mit Unterstützung der Arno-Schmidt-Stiftung auf die Beine gestellt hat. Die Celler Thalia-Buchhandlung baut Büchertische mit Literatur zum Thema auf.

300 Jahre Übersetzer im Celler Land

Bücher von Paul Auster, Olivier Guez und Anne Sexton übersetzen sie oder entdecken die arabischen Erzählungen aus Tausendundeine Nacht völlig neu, die Fährleute der Literatur. Sie bringen Ernest Hemingway, John le Carré, Sana Krasikov, Joyce Carol Oates und Liebesgedichte des Orients lesbar und lebendig in die deutsche Sprache.

Sie verleihen nicht nur Donna Leon, Honoré de Balzac, Herman Melville, Henry Miller mit der Kunst ihres Übersetzens eine deutsche Stimme, sondern vielen weiteren – berühmten und weniger bekannten – Autoren, seien es Mordecai Richler, Marie-Claire Blais oder Philip Roth, Éric Vuillard, William Carlos Williams.

Doch wer sind die, die da ins Deutsche übertragen? Wo sind sie geboren, aufgewachsen, wo leben und wie arbeiten sie? Eines zumindest darf man verraten: Alle hier genannten sind Fährleute, die nicht zuletzt mit Celle auf die eine oder andere Weise verknüpft sind.

Im Rahmen des Celler Treffens sprechen über ihre Arbeit: Nicola Denis (Westfrankreich), Silvia Morawetz (Celle), Claudia Ott (Beedenbostel), Werner Schmitz (Celle) und – als Gast – Friedhelm Rathjen (Emmelsbüll-Horsbüll). Die Gespräche werden moderiert von Claudia Kramatschek (Heidelberg, Berlin).

Freitag, 24. März 2023

Ort: Rittersaal des Celler Schlosses, Schlossplatz 1. Zeit: 19:30 – 21:00 Uhr. Eintritt frei, ohne Voranmeldung.

Von Oedipus bis Zettel’s Traum, Zwei Berichte

(1) Oskar Ansull: 300 Jahre „Celler“ Fährleute

Mehr als 30 Übersetzerinnen und Übersetzer literarischer Texte, vom Albanischen bis zum Weißrussischen, haben sich im Laufe der Zeit in Celle und dem Umland eingefunden. Für eine überschaubare Kleinstadt mit dörflicher Umgebung ist das bemerkenswert. Einige von ihnen sind hier geboren oder aufgewachsen, geblieben oder nur temporär ansässig geworden. Sie gehören zum kulturellen Klima der Stadt, bilden den Sprachatem mit ab.

(2) Friedhelm Rathjen: Arno Schmidt als Übersetz(t)er

Seit Arno Schmidt sich im Landkreis Celle als Autor und Übersetzer angesiedelt hat, zog er weitere Fährleute ins Stromtal der Aller und macht einen gegenwärtigen Blick auf diese Zunft vor Ort sinnfällig, die sich ohne Schmidts Bargfelder Rückzugsexistenz, hier nicht angesiedelt oder längere Zeit aufgehalten hätte.

Friedhelm Rathjen wird, als ein Kenner, beide Schmidts ‘polyglott‘ in den Blick nehmen.

Samstag, 25. März 2023

Ort: In Kunst & Bühne, Nordwall 46, 29221 Celle, www.kunstundbuehne.de, Anmeldungen an info@kunstundbuehne.de. Zeit: 17:00 – 19:00 Uhr. Eintritt frei.

Übersetzen ins Deutsche, Ein Gespräch

Versuch einer Verortung mit Nicola Denis, Silvia Morawetz, Claudia Ott, Friedhelm Rathjen und Werner Schmitz unter der Moderation von Claudia Kramatschek.

Wo leben und arbeiten die Fährleute? Warum nicht in Deutschland oder warum gerade hier? Warum auf dem Dorf, in der Provinz und nicht in einer Großstadt? Warum im Celler Land und warum nicht? Was macht es, in der Sprache, aus der man übersetzt, zu leben oder in der Sprache, in die übersetzt wird? Wie sind sie anfangs zu den Autoren und den Texten gekommen und … fürderhin? Fragen über Fragen!

Sonntag, 26. März 2023

Ort: Schlosstheater, Schlossplatz 1, 29221 Celle, Theaterkasse: Schuhstraße 46, karten@schlosstheater-celle.de, Eintritt 7,00 Euro. Zeit: 11:00 – 13:00 Uhr.

Vier „Celler“ Fährleute, Lesungen und Gespräche

Nicola Denis, Silvia Morawetz, Claudia Ott und Werner Schmitz stellen aktuelle Proben ihrer Arbeiten vor. Claudia Kramatschek moderiert.

Begrüßung durch Andreas Döring (Intendant) und Oskar Ansull (für die RWLE-Möller-Stiftung).

Weiterführender Link

red, RWLE-Möller-Stiftung

Leipziger Buchmesse 2024