Eigentlich hätte Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Eröffnungsfeier der Frankfurter Buchmesse ein Grußwort sprechen sollen. Wegen des neuen Kriegs im Nahen Osten machte er sich jedoch kurzentschlossen auf den Weg nach Israel und bat Kulturstaatsministerin Claudia Roth, ihn zu vertreten.
Die „Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien“, so ihr offizieller Titel, wandte sich in ihrer Rede auch direkt an die Berufsgruppe der Literaturübersetzer:
An dieser Stelle möchte ich mich besonders bedanken bei all denjenigen, die uns fremdsprachige Literatur überhaupt erst erschließen – bei den Literaturübersetzerinnen und -übersetzern. [Applaus im Saal]
Über 9.400 übersetzte Titel wurden in Deutschland veröffentlicht – allein im vergangenen Jahr. 9.400 Welten, die sonst im wahrsten Sinne des Wortes unverständlich geblieben wären.
Sie, liebe Übersetzerinnen und Übersetzer, Sie bereiten uns den Weg. Sie machen andere Wirklichkeiten erfahrbar. Ohne Sie gäbe es schlicht keine Weltliteratur. Herzlichen Dank! [Applaus]
Die Eröffnungsfeier fand wie immer am Vorabend des ersten Messetags im vollbesetzten Saal „Harmonie“ des der Messe angegliederten Congress Centers statt.
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Richard Schneider