Neu an Fachhochschule Kärnten ab WS 2025/26: Bachelorstudiengang Gebärdensprachdolmetschen

Fachhochschule Kärnten
Bild: FH Kärnten

An der Fachhochschule Kärnten mit den Standorten Klagenfurt, Villach, Feldkirchen und Spittal an der Drau wird ein Bachelor-Studiengang zur Ausbildung von Gebärdensprachdolmetschern eingerichtet. Das teilten Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und die für Chancengleichheit zuständige Landesrätin Beate Prettner (SPÖ) auf einer Pressekonferenz mit.

Laut Bundesbildungsminister Martin Polaschek (parteilos) sollen die Studienplätze ab dem Wintersemester 2025/26 zur Verfügung stehen. Die dreijährige Ausbildung zum Gebärdensprachdolmetschen wird vorerst mit 30 Plätzen starten.

„Gebärdendolmetschen ist eine Berufung“

Landesvater Kaiser zeigt sich erfreut:

Der neue Studiengang an der FH Kärnten bietet motivierten jungen Menschen, aber auch Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern, eine tolle Chance, in diesem so wichtigen Bereich beruflich Fuß zu fassen.

Menschen mit Hör-Behinderung den Zugang zu Bildung und allgemeinen Informationen zu ermöglichen, und sie darin zu unterstützen, mitten in unserer Gesellschaft im besten Sinne ‚hörbar und gehört‘ zu leben, ist eine großartige Aufgabe. Gebärdendolmetschen ist eine Berufung.

Ich bin überzeugt, dass das Bachelorstudium von vielen Kärntnerinnen und Kärntnern, aber auch von Menschen aus allen anderen Bundesländern stark nachgefragt wird.

„Wir brauchen dringend mehr Gebärdensprachdolmetscher“

Beate Prettner weist darauf hin, dass Gebärdensprachdolmetscher weiterhin in ganz Österreich Mangelware sind. Gründe dafür seien vor allem die hohen Kosten von rund 30.000 Euro für eine dreijährige Ausbildung an privaten Schulen.

Das Land Kärnten hat daher im Vorjahr zwei Stipendien für eine solche Ausbildung vergeben, die in Linz vom Gehörlosenverband Oberösterreich (GESDO) angeboten wird. Prettner führt aus:

Durch die Stipendienvergabe wollen wir mehr Menschen motivieren, diese Ausbildung zu absolvieren. Wir brauchen dringend mehr Gebärdensprach-Dolmetscherinnen und -Dolmetscher, um Menschen mit Hör-Behinderung Bildung und Weiterbildung und insgesamt eine chancengleiche Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen.

Finanziert werden die Stipendien von der Abteilung 4/Chancengleichheit und der Abteilung 11/Erwachsenenbildung mit Landesrätin Sara Schaar (SPÖ). Prettner erläutert die Konditionen:

Mit dem Stipendium finanzieren wir sowohl die Ausbildungskosten als auch die Kosten für die Unterbringung. Im Gegenzug verpflichten sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten, drei Jahre lang in Kärnten im Bereich des Gebärdensprachdolmetschens tätig zu sein.

Neuer Studiengang ermöglicht erstmals kostenfreie Ausbildung

Durch den geplanten neuen Studiengang wird es für Studierende in Kärnten erstmals möglich sein, das Gebärdensprachdolmetschen praktisch kostenfrei zu erlernen.

Die FH Kärnten bietet rund 3.300 Studenten ein breites Angebot an praxisorientierten Studiengängen und Weiterbildungs-Lehrgängen in den Bereichen Technik, Wirtschaft, Gesundheit und Soziales.

Mehr zum Thema

red