Gold und Silber für Deutschland bei Internationaler Linguistik-Olympiade 2024

Linguistik-Olympiade
Die betreuenden Lehrer Nathalie Topaj (oben links) und André Meinunger (unten rechts) mit den beiden Teams, die Deutschland in Brasilien vertraten. - Bild: ZAS

Die Schüler Leonard Kottisch aus Oldenburg und Mikhail Iomdin aus Berlin gewannen je Gold und Silber bei der Internationalen Linguistik-Olympiade 2024, die vom 23. bis 31. Juli 2024 in Brasília stattfand. Weitere Mitglieder der insgesamt achtköpfigen deutschen Mannschaft freuen sich über „Honourable mentions“.

Die Schüler traten im Einzel- und Teamwettbewerb gegen über 200 Teilnehmer aus 37 Nationen an. Sowohl die nationale Endrunde als auch das Vorbereitungstraining wurden am Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS) in Berlin unter Federführung des Fördervereins Deutsche Linguistik-Olympiade e.V. in Kooperation mit anderen Einrichtungen durchgeführt.

Der Gewinner der Goldmedaille, Leonard Kottisch, ist Schüler an der Cäcilienschule in Oldenburg, Niedersachsen. Zum ersten Mal in der Geschichte der IOL bringt Deutschland damit eine Goldmedaille mit nach Hause. Der Gewinner der Silbermedaille, Mikhail Iomdin, ist Schüler am Heinrich-Hertz-Gymnasium in Berlin.

Ebenfalls im Einzelwettbewerb wurden Stella Heinzelmann vom Gymnasium Mariano-Josephinum in Hildesheim (Niedersachsen) und Lennart Zenkert vom Kyffhäuser-Gymnasium in Bad Frankenhausen (Thüringen) mit Ehrenurkunden ausgezeichnet.

Auch im Mannschaftswettbewerb war eines der beiden deutschen Teams erfolgreich. Das Team Eszett errang eine Ehrenurkunde.

Das Team Eszett im Einzelnen:

  • Tara-Yasmin Heil, Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, Fulda, Hessen
  • Stella Heinzelmann, Gymnasium Mariano-Josephinum, Hildesheim, Niedersachsen
  • Eva Lotte Lindner, Ludwig-Meyn-Gymnasium, Uetersen, Schleswig-Holstein
  • Lennart Zenkert, Kyffhäuser-Gymnasium, Bad Frankenhausen, Thüringen

Bei der internationalen Linguistik-Olympiade versuchen jedes Jahr weltweit Schüler zwischen 14 und 19 Jahren in ihnen unbekannten Sprachen Muster zu entschlüsseln.

Die Aufgaben bestehen meist im Herausfinden von Strukturen (Grammatik) oder der Bedeutung von Wörtern/Wortgruppen aus unbekannten Sprachen. Oft ist der Lösungsprozess vergleichbar mit dem Entziffern der Hieroglyphen.

Das mehrstufige Wettbewerbsverfahren startete im Februar. Ende Mai stand fest, welche Schüler Deutschland beim internationalen Wettbewerb vertreten werden. Deutschland konnte dieses Jahr wieder zwei Teams von je vier Schülern entsenden.

Die Vorbereitungen für den internationalen Wettbewerb werden seit vielen Jahren ehrenamtlich von Dr. Nathalie Topaj und Privatdozent Dr. André Meinunger am ZAS organisiert, die die Schüler auch nach Brasilien begleiteten.

Finanziell gefördert wurden die Vorbereitungen und die Teilnahme in diesem Jahr von der Leibniz-Gemeinschaft und der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS). Der Förderverein „Deutsche Linguistik-Olympiade e.V.“, der federführend die Nationalrunden organisiert, freut sich jederzeit über neue sprachbegeisterte Mitglieder oder Spenden.

Mehr zum Thema

Dr. Fabienne Salfner (ZAS)