„International Legal Studies“ an Uni Trier: Internationaler Jura-Bachelor in sechs Sprachen

International Legal Studies, Trier
Angloamerikanisches, französisches, spanisches, türkisches, japanisches oder doch chinesisches Recht? Beim Bachelor „International Legal Studies“ haben die Studierenden die Qual der Wahl. - Bild: Christopher Heine (Uni Trier)

Ab Herbst 2024 bietet die Universität Trier einen neuen Studiengang an, der Kenntnisse im deutschen Recht und in mindestens einem von sechs ausländischen Rechtssystemen vermittelt. Gedacht ist der Bachelor of Laws „International Legal Studies“ für alle, die einen internationalen Berufsweg einschlagen möchten.

Trier ist mit dem neuen Studienangebot erneut bundesweit Vorreiter: Schon vor 30 Jahren gehörte der Trierer Fachbereich Rechtswissenschaft zu den ersten, die die sogenannte fachspezifische Fremdsprachenausbildung angeboten haben.

Von der jahrzehntelangen Expertise werden ab dem Herbst auch Studenten des Internationalen Jura-Bachelors profitieren. Sie erhalten in acht Semestern neben einer umfassenden Ausbildung im deutschen Recht auch Kenntnisse in einem ausländischen Rechtssystem.

Im Angebot: Englisch, Französisch, Spanisch, Türkisch, Japanisch, Chinesisch

Zur Auswahl stehen:

  • angloamerikanisches Recht
  • französisches Recht
  • spanisches Recht
  • türkisches Recht
  • japanisches Recht
  • chinesisches Recht

Keine Zulassungsbeschränkung durch Numerus Clausus

Prof. Dr. Jens Kleinschmidt stellt heraus: „Ein Qualitätsmerkmal des Internationalen Bachelors ist, dass die Ausbildung jeweils durch muttersprachliche Juristen erfolgt.“ Bis auf Chinesisch und Japanisch sind daher Fremdsprachen-Kenntnisse im jeweils gewählten Rechtssystem Voraussetzung für Studieninteressierte. Dafür ist der Bachelor of Laws „International Legal Studies“ Numerus-Clausus-frei. Ein bestimmter Notendurchschnitt im Abitur ist nicht erforderlich.

Auslandssemester Bestandteil des Studiums

Fester Bestandteil des Internationalen Jura-Bachelors ist ein Auslandssemester. Hierfür steht ein großes Netzwerk an Partneruniversitäten zur Verfügung. Wer möchte, kann auch ein ganzes Jahr im Ausland studieren oder dort ein Praktikum absolvieren.

Besonders ambitionierte Studierende können den freien Wahlbereich nutzen, um Kenntnisse in einem weiteren Rechtssystem zu erwerben, und so z. B. neben angloamerikanischem Recht noch französisches Recht studieren.

Durch das Trierer Ausbildungskonzept sind die angehenden Juristen bestens für den Arbeitsmarkt gewappnet, wie Prof. Dr. Birgit Peters unterstreicht:

Der Abschluss ist international anerkannt. Das macht Absolventen beispielsweise für weltweit tätige Unternehmen zu attraktiven Mitarbeitern in den jeweiligen Rechtsabteilungen.

Darüber hinaus können sich mit diesem Studienabschluss Tätigkeitsfelder in internationalen Organisationen, unter anderem bei den Vereinten Nationen, eröffnen.

Auch für Inlands-Juristen von Vorteil

Aber auch Juristen, die später vorrangig im deutschen Recht tätig sein wollen, können sich durch Kenntnisse im ausländischen Recht profilieren. Immer wieder gebe es Fälle, wie beispielsweise Vertragsverhandlungen mit ausländischen Firmen oder Verkehrsunfälle im Ausland, bei denen das spezielle Jura-Wissen hilfreich sei.

Den Studierenden des Bachelors „International Legal Studies“ steht zudem der weitere Weg zum Staatsexamen offen. Wer die Leistungen für den Bachelor erfüllt hat, kann sich ohne weiteres zum Staatsexamen anmelden. Das Staatsexamen ist in Deutschland Voraussetzung für eine Tätigkeit als Anwalt, Richter oder Staatsanwalt.

Prof. Dr. Antje von Ungern-Sternberg, Dekanin des Fachbereichs Rechtswissenschaft, freut sich, dass die Universität Trier nun einen zweiten rechtswissenschaftlichen Bachelorstudiengang anbieten kann:

Bisher erhalten Absolventinnen und Absolventen der fachspezifischen Fremdsprachenausbildung am Ende ein Zertifikat. Mit dem neuen Internationalen Jura-Bachelor schaffen wir nun einen international anerkannten Abschluss, der die besondere Leistung der Studierenden würdigt, die sich Kenntnisse in mindestens zwei Rechtssystemen erarbeitet haben.

Erst zum vergangenen Wintersemester war der integrierte Bachelor of Laws (LL.B.) eingeführt worden. Er bietet die Möglichkeit, das Studium mit dem Bachelor-Abschluss zu beenden oder die Staatsexamensprüfung anzuschließen.

Schnuppertage sollen Interesse wecken

Im Rahmen von Schnuppertagen wurde im Mai und Juni auf dem Campus der Universität Trier das neue Studienangebot vorgestellt. Neben dem Besuch einer Schnuppervorlesung hatten Studieninteressierte die Möglichkeit, mit Dozenten ins Gespräch zu kommen und sich beraten zu lassen.

Studieninteressierte können sich noch bis zum 15. September 2024 für den Bachelor „International Legal Studies“ einschreiben. Die Vorlesungen des Wintersemesters 2024/25 starten am 21. Oktober 2024.

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Peter Kuntz (Universität Trier)