
Wie der BDÜ in seinem Newsletter mitteilt, ist Ende März 2025 Prof. h.c. Dr. jur. Ulrich Daum im Alter von 87 Jahren verstorben.
Der studierte Volljurist hegte zeitlebens eine Leidenschaft für die spanische Sprache, für die er die Prüfung zum staatlich geprüften Übersetzer ablegte.
Daum gelang es in seiner späteren Lehrtätigkeit an der Ludwig-Maximilans-Universität (LMU) München und dem Sprachen- und Dolmetscher-Institut (SDI) München, diese beiden Interessenssphären zu verbinden.
Drei Jahre BDÜ-Präsident
Im Jahr 2000 konnte Daum zur Übernahme der BDÜ-Präsidentschaft bewegt werden; ein Amt, das er drei Jahre ausübte. Der BDÜ würdigt sein Wirken für den Verband:
In die Amtszeit des redlichen, entschieden handelnden, dabei aber stets auf Ausgleich und gegenseitige Verständigung bedachten Bayern fiel nicht nur der Umzug des Verbands von Bonn nach Berlin, sondern auch die Gründung des BDÜ Fachverlags.
Hier erschien dann auch – als kleiner Ausschnitt seiner beachtlich umfangreichen Buchveröffentlichungen – die von ihm herausgegebene, kürzlich zum vierten Mal aufgelegte Deutsche Landeskunde sowie die seit gut drei Jahrzehnten als Standardwerk für werdende und praktizierende Dolmetscher und Übersetzer geltende Gerichts- und Behördenterminologie, zu welcher er und seine Co-Autoren das zugehörige Arbeitsbuch ebenfalls vor Kurzem überarbeitet haben.
Anwalt, Übersetzer, Dozent, Direktor, Präsident
Auf seiner Website skizziert der am 29.11.1937 im bayerischen Königsberg geborene Daum seinen beruflichen Werdegang:
- Dr. Ulrich Daum (geb. 1937), Rechtsstudium in München,
- seit 1967 als Rechtsanwalt in München tätig (hauptberuflich bis 1993, danach nebenberuflich),
- 1969 Promotion zum Dr. jur. bei Prof. Rolf Dietz (Arbeitsrecht),
- 1964 Staatliche Prüfung in Bayern als Übersetzer und Dolmetscher für Spanisch und öffentliche Bestellung und Beeidigung als Übersetzer und Dolmetscher, seitdem auch Tätigkeit als Übersetzer und Dolmetscher,
- seit 1967 Dozent am Sprachen- und Dolmetscher-Institut München,
- 1993 bis 2000 Direktor dieses Instituts,
- 1998 Ernennung zum Honorarprofessor,
- 2000 bis 2003 Präsident des Bundesverbands der Dolmetscher und Übersetzer.
- Seit 2003 weiterhin freier Schriftsteller, Rechtsanwalt und Übersetzer.
Die ebenfalls auf der Website abrufbare Liste seiner Veröffentlichungen umfasst 21 Bücher und mehrere Aufsätze.

Richard Schneider