Myriam Alfano Gastdozentin am IÜD Heidelberg – Literarisches Übersetzen in Comic und Graphic Novel

Joe's Bar
Erst kürzlich in der Übersetzung von Myriam Alfano erschienen: "Joe’s Bar" von José Muñoz und Carlos Sampayo (Gesamtausgabe). - Bild: Avant Verlag

Der Deutsche Übersetzerfonds finanziert die vierte Gastdozentur Literaturübersetzen am Institut für Übersetzen und Dolmetschen (IÜD) der Universität Heidelberg. Im Sommersemester 2025 wird Myriam Alfano eine Lehrveranstaltungsreihe zum Thema „Literarisches Übersetzen und die Kunst – Comic und Graphic Novel“ durchführen.

Alfano ist freie Dozentin und Literaturübersetzerin. Sie studierte Vergleichende Romanische Sprachwissenschaft und Lateinamerikanistik sowie Ostslawistik an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main, absolvierte Auslandssemester und Praktika in Italien, Argentinien und Russland und schloss ihr Studium mit dem Magister in Romanistik ab.

Nach mehrjähriger Berufstätigkeit in der Wirtschaft und freier Mitarbeit in einer Literaturagentur war sie neben ihrer Tätigkeit als Übersetzerin von 2015 bis 2023 in der Auslandsrechte-Abteilung der S. Fischer Verlage als Senior Foreign Rights Managerin tätig.

Seit fünfzehn Jahren übersetzt sie Belletristik und Graphic Novels aus dem Italienischen und Spanischen, u. a. von Manuele Fior, Gipi, Igort und Zerocalcare.

Literarisches Übersetzen und die Kunst – Comic und Graphic Novel

Literarisches Übersetzen ist immer eine Kunst. Aber was macht das Übersetzen sequenzieller Kunst besonders? Am Beispiel von Comic und Graphic Novel lassen sich die zentralen Fragen der Literaturübersetzung wie durch ein Brennglas betrachten. Gerade die Aspekte der „gesprochenen Sprache“ lassen sich lebhaft diskutieren.

Nach einer allgemeinen Einführung in die Comic-Übersetzung soll es im Wesentlichen um die kreativen Fragestellungen gehen. Wie werden Dialoge „lebendig“? Wie begegnen wir interkulturellen Herausforderungen beim Übertragen von Flüchen und Humor? Wie übersetzen wir, wenn der Raum begrenzt ist und wo bewegen wir uns im Spannungsfeld zwischen Texttreue und übersetzerischer Freiheit?

Es soll vor allem praktisch geübt und Lösungsansätze diskutiert werden. Die Teilnehmer können entweder an vorgegebenen Texten arbeiten oder eigene Auszüge grafischer Literatur vorschlagen. Ein Einblick in die konkreten Arbeitsbedingungen von Literaturübersetzern soll ebenfalls vermittelt werden.

Der Fokus der Übung liegt auf dem Deutschen. Die Ausgangstexte stammen vor allem aus dem Italienischen und Spanischen. Unbedingt vorausgesetzt werden Deutschkenntnisse auf muttersprachlichem Niveau und ein Grundverständnis des Italienischen oder Spanischen. Am wichtigsten aber ist das Interesse an kreativen Fragestellungen.

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