Tempora mutantur – die Zeiten ändern sich. „Latein ist ab sofort nicht mehr die bevorzugte Amtssprache im Vatikan“, meldet die Katholische Nachrichtenagentur KNA. Das gehe aus dem neuen Regelwerk für die Römische Kurie hervor, das von Papst Leo XIV. soeben genehmigt wurde.
Im Kapitel über die im Vatikan zu gebrauchenden Sprachen heiße es jetzt:
Die Behörden der Kurie schreiben ihre Akten in der Regel in Latein oder in einer anderen Sprache.
Damit werden andere Sprachen – gemeint ist damit vor allem Italienisch – dem Lateinischen gleichgestellt.
In der alten Fassung war das Lateinische noch als bevorzugte Verwaltungssprache hervorgehoben:
Die Behörden der Kurie schreiben ihre Akten in der Regel in Latein, sie können aber für ihre Korrespondenz oder für das Schreiben von Dokumenten gemäß den jeweiligen Notwendigkeiten auch andere Sprachen nutzen, die heute gebräuchlicher sind.
Mitarbeiter müssen nicht mehr „gute Lateinkenntnisse“ nachweisen
Ebenfalls neu: Wer sich im Vatikan auf eine Stelle bewirbt, muss künftig nicht mehr „gute Lateinkenntnisse“ nachweisen. Als Einstellungsvoraussetzung werden nun nur noch gute Kenntnisse im Italienischen sowie in einer weiteren Sprache verlangt.
Das beim vatikanischen Staatssekretariat angesiedelte „Büro für die lateinische Sprache“ bleibt jedoch bestehen. Es steht der gesamten Römischen Kurie weiterhin als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen im Zusammenhang mit der lateinischen Sprache zur Verfügung.

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Richard Schneider
