Frankreich plant, mit dem Abzug seiner Truppen aus Afghanistan mindestens 70 zivile afghanische Mitarbeiter mitsamt ihren Familienangehörigen aufzunehmen. Dabei handelt es sich um insgesamt rund 160 Personen. Wie einem Parlamentsbericht zum Truppenabzug zu entnehmen ist, handelt es sich dabei überwiegend um Afghanen, die der französischen Armee als Dolmetscher gedient haben. Ihnen soll eine zunächst auf zehn Jahre befristete Aufenthaltserlaubnis für Frankreich erteilt werden.
Mit dem für die kommenden Jahre geplanten vollständigen Abzug der ausländischen Besatzungstruppen bahnt offenbar unausweichlich eine menschliche Tragödie für die inländischen Hilfskräfte an vor allem für die Dolmetscher. Diese gelten in Afghanistan als Kollaborateure und Verräter und werden offen mit dem Tod bedroht.
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[Text: Richard Schneider. Quelle: Die Zeit, 2013-03-01.]