„Ob sie wieder als Übersetzerin arbeiten wird, ist noch nicht klar.“ – Cornelia Pieper vor dem politischen Aus

Cornelia PieperCornelia Pieper (55) ist Diplom-Sprachmittlerin für Polnisch und Russisch. Nach der Bundestagswahl im September 2013 hat sie durch das Scheitern der FDP an der Fünfprozenthürde ihr Abgeordnetenmandat im Deutschen Bundestag nebst Büro und Mitarbeitern verloren. Ihre Tätigkeit als Staatssekretärin im Auswärtigen Amt wird sie ebenfalls aufgeben müssen, weil der Außenminister nun nicht mehr von der FDP, sondern der SPD gestellt wird. Ob sie ihren Sitz im Bundesvorstand der Liberalen behalten wird, steht noch nicht fest.

Engagement für besseres deutsch-polnischen Verhältnis

Bei der Arbeit im Außenministerium lag Pieper, die in Leipzig und Warschau studiert hat, die Intensivierung der Beziehungen zu Polen stets besonders am Herzen. Dort konnte sie auch ihre Sprachkenntnisse voll einbringen. Für ihr Engagement wurde sie 2011 mit der Ehrenprofessur der Jan-Kochanowski-Universität in Kielce ausgezeichnet, wo man sich noch heute an eine „in ausgezeichnetem Polnisch“ gehaltene Dankesrede erinnert.

Ende der politischen Karriere?

Geht nun im für Politiker noch jungen Alter von 55 Jahren eine beeindruckende politische Karriere zu Ende? Verliert die Berufsgruppe der Übersetzer und Dolmetscher eine ihrer einflussreichsten Vertreterinnen in der Politik?

Offenbar weiß Pieper selbst noch nicht, wie es nach dem unerwarteten parlamentarischen Untergang der FDP mit ihr weitergeht. Ihre persönliche Website wurde seit Monaten nicht mehr aktualisiert. Die letzten – noch optimistischen – Einträge stammen aus dem September 2013, den Wochen kurz vor der Bundestagswahl.

Neben beruflichen Umwälzungen musste sie 2013 auch einen schweren persönlichen Schicksalsschlag verkraften, durch den sie ihren Ehemann und Vater ihres Sohnes verlor.

In einem Bericht über das traditionelle Drei-Königs-Treffen der Liberalen in Stuttgart schreibt die WirtschaftsWoche:

Cornelia Pieper ist momentan Staatssekretärin im Auswärtigen Amt von Parteifreund Guido Westerwelle. Ihr Studium der Angewandten und Theoretischen Sprachwissenschaften in Polnisch und Russisch schloss die als Diplom-Sprachmittlerin ab. Ob sie wieder als Übersetzerin arbeiten wird, ist noch nicht klar. Neben ehrenamtlichen Engagements sitzt Pieper noch im Aufsichtsrat der Nürnberger Versicherungsgruppe.

Mehr zum Thema auf uepo.de

Das Übersetzerportal uepo.de hat die Laufbahn von Cornelia Pieper gut 13 Jahre lang begleitet. Auf unserem Radar tauchte sie zum ersten Mal im Mai 2001 auf, als sie zur Generalsekretärin der Freien Demokraten gewählt wurde.

www.corneliapieper.de

[Text: Richard Schneider. Quelle: WirtschaftsWoche, 2014-01-06. Bild: Pressebild Cornelia Pieper.]