Bilanz Dolmetscherpool Soest: 2016 mehr als 320 Einsätze mit insgesamt 550 Arbeitsstunden

Kreis Soest
Der Kreis Soest innerhalb der Region Südwestfalen in Nordrhein-Westfalen. - Bild: GNU-Lizenz für freie Dokumentation

In der westfälischen Kreisstadt Soest (48.000 Einwohner) hat der Dolmetscherpool des Kommunalen Integrationszentrums im Jahr 2016 mehr als 320 Einsätze gefahren und über 550 Arbeitsstunden geleistet. Auftraggeber waren Institutionen wie Schulen, Jugendämter, Wohlfahrtsverbände und Jobcenter.

Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) schreibt:

Das Integrationszentrum hat den Dolmetscherpool auf Wunsch der Kreiskommunen nach den Sommerferien 2015 aufgebaut. Die stetig steigende Anzahl der Buchungen hat diesen Unterstützungsbedarf bestätigt. Zurzeit befinden sich über 150 Dolmetscher im Dolmetscherpool. Insgesamt decken sie über 35 verschiedene Sprachen ab.

Diese Zahlen wurden auf einer vom Kommunalen Integrationszentrum organisierten Dankeschön-Feier für die Ehrenamtlichen genannt, zu der rund 40 Laiendolmetscher zusammenkamen. Maria Schulte-Kellinghaus, Dezernentin für Jugend, Schule und Gesundheit, bedankte sich bei dieser Gelegenheit bei den Helfern.

Soest erhält eine der größten Zentralen Unterkunftseinrichtungen (ZUE) in NRW

Den Dolmetschern in Soest wird auch in den kommenden Jahren die Arbeit nicht ausgehen. Während andernorts wegen rückläufiger Flüchtlingszahlen die Aufnahmeeinrichtungen bereits wieder geschlossen werden, soll die Kapazität in Soest bis Mitte 2017 von 800 auf 1.850 Plätze mehr als verdoppelt werden.

Die Stadt Soest hatte 2015 auf dem Gelände einer ehemaligen belgischen Kaserne am Stadtrand zunächst mit winterfesten Leichtbauhallen eine Notunterkunft für 800 Flüchtlinge eingerichtet.

Nun sollen die Kasernengebäude, die nach dem Abzug der belgischen Streitkräfte aus Deutschland seit mehr als 20 Jahren brach liegen, für 23 Mio. Euro renoviert werden. Die Kaserne wird damit zu einer der größten Zentralen Unterkunftseinrichtungen (ZUE) des Landes Nordrhein-Westfalen.

Im Gegenzug sollen kleinere Flüchtlingsunterkünfte in Südwestfalen geschlossen und ihre Zahl bis 2017 von 42 auf 11 Einrichtungen reduziert werden.

Die ZUE ist jedoch nicht für die dauerhafte Unterbringung von Einwanderern gedacht, sondern eine Art Verteilzentrum. Die Flüchtlinge sollen hier nur bis zu 3 Monate untergebracht und danach auf die Kommunen verteilt werden.

EAE, ZUE und NU – Terminologie der Unterkünfte

Die so genannten Regelunterkünfte (Oberbegriff) unterteilen sich in Erstaufnahmeeinrichtungen (EAE), in der die illegalen Einwanderer nur wenige Tage verbleiben sollen. In den Zentralen Unterbringungseinrichtungen (ZUE) sollen sie für eine Dauer von bis zu 3 Monaten beherbergt werden. Reichen das Platzangebot von EAE und ZUE nicht aus, können zusätzlich Notunterkünfte (NU) eingerichtet werden.

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[Text: Richard Schneider. Quelle: WAZ, 2016-12-16; Soester Anzeiger. Bild: Richard Schneider.]