VKD-Dolmetscher stellen auf Frankfurter Buchmesse ihre Einfühlungsgabe unter Beweis

Heike Kirschner
Heike Kirschner dolmetscht seit 20 Jahren auf der Frankfurter Buchmesse, wie hier 2018 auf dem Weltempfang, dem Zentrum für Politik, Literatur und Übersetzung. - Bild: VKD/UEPO.de

Die Frankfurter Buchmesse ist nicht nur die größte Buchmesse der Welt, sondern bringt auch mit über 7.500 Ausstellern aus rund 100 Ländern eine Vielzahl von Kulturen und Nationalitäten zusammen. In der Messewoche finden sage und schreibe mehr als 4.000 Einzelveranstaltungen und insgesamt 935 Stunden Bühnenprogramm statt (2018).

Damit sich alle Teilnehmer verstehen, sind jeden Tag zahlreiche Dolmetscherinnen und Dolmetscher in den Messehallen im Einsatz. Eine von ihnen ist Heike Kirschner aus dem hessischen Eltville, die wie zahlreiche andere Mitglieder des Verbands der Konferenzdolmetscher (VKD) im Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) auf der Buchmesse arbeitet – und das schon seit 20 Jahren.

Anders als Fachkonferenz – Emotionen spielen besondere Rolle

Bei der Arbeit auf der Buchmesse spielen Emotionen eine besondere Rolle: „Man muss schon sehr genau zuhören, was und wie jemand etwas ausdrücken möchte. Bei der Literatur geht es vor allem um die Gefühle und den persönlichen Hintergrund der Autorinnen und Autoren. Das ist schon etwas anderes als bei einer Fachkonferenz“, sagt Kirschner.

Begeistert ist sie vom direkten Kontakt zu den Autoren, für die sie dolmetscht: „Oft wollen diese mir vor der Veranstaltung kurz mitteilen, worauf es ihnen bei der Übertragung ankommt. Für Literaten sind Übersetzungen besonders wichtig und ein alltägliches Thema, da sie mit den Übersetzern ihrer Bücher eng zusammenarbeiten“, gibt Kirschner einen Blick hinter die Kulissen.

Dolmetschkabinen, Weltempfang
Die Dolmetschkabinen an der Bühne des Weltempfangs. Wenn hinter den Sitzreihen noch Zuschauer stehen, kann die Sicht aufs Podium stark eingeschränkt sein. – Bild: UEPO.de

Dolmetschen auf Eröffnungsfeier, Pressekonferenzen und Weltempfang

„Neben der Eröffnungsfeier und der Pressekonferenz am ersten Tag dolmetsche ich jeden Tag beim ‚Weltempfang‘“, sagt Kirschner. Sie ist von dem Kooperationsprojekt von Buchmesse und Auswärtigem Amt sehr angetan: „Das ist wirklich spannend, denn hier diskutieren zahlreiche Prominente aus Politik und Kultur über aktuelle Themen. In den Talk-Runden werden auch exotische Regionen behandelt, die ich noch nicht kenne.“

Egal bei welcher Art Veranstaltung – die Sprachexperten sorgen dafür, dass sich die Messeteilnehmer einwandfrei verstehen und vor allem die Emotionen, die hinter und in den Werken stecken, zum Ausdruck kommen.

BDÜ wie immer mit eigenem Stand vor Ort

Auch der BDÜ präsentiert sich vom 16. bis 20. Oktober 2019 auf der Frankfurter Buchmesse. Im Rahmen des Weltempfangs informiert der größte deutschsprachige Verband der Branche in Halle 4.1 an Stand B 107 über die Berufsfelder Dolmetschen und Übersetzen.

Am Sonntag, dem 20. Oktober, findet von 13:30 bis 14:30 Uhr auf der Hauptbühne ein von BDÜ-Vizepräsident Ralf Lemster moderiertes Podiumsgespräch zum Thema „Übersetzer in Krisengebieten – zu welchem Preis, mit welchem Risiko?“ statt, bei dem sich Interessierte informieren können.

Blick aus Dolmetschkabine
Blick aus der Dolmetschkabine der International Stage auf der Frankfurter Buchmesse 2018. – Bild: UEPO.de

Wer ist der VKD?

Der VKD ist einer der zwölf Mitgliedsverbände des Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer. Seit 2003 vertritt er die Interessen seiner 670 Mitglieder. Alle Konferenzdolmetscher des VKD erfüllen strengste Aufnahmekriterien und arbeiten nach der Berufs- und Ehrenordnung des Verbands.

Deutsche und internationale Aussteller
7.503 Aussteller aus 109 Ländern kamen 2018 auf die Frankfurter Buchmesse. Zwei Drittel von ihnen kommen aus dem Ausland. – Bild: Frankfurter Buchmesse
Fachbesucher, Privatbesucher
2018 strömten 285.024 Besucher zur Messe, davon waren 169.067 Fachbesucher und 115.957 Privatbesucher. – Bild: Frankfurter Buchmesse

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