Maike Dörries ist zweite Preisträgerin der Rebekka – fast 300 Bücher übersetzt

Maike Dörries
Maike Dörries - Bild: Ebba Drolshagen

Die Rebekka, der in diesem Jahr erneut von 5.000 auf 6.000 Euro aufgestockte Preis für langjähriges Übersetzen, geht an Maike Dörries. Das teilt der Freundeskreis zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen mit.

Die Übergabe der Auszeichnung soll am 18. März 2022 im Rahmen der Leipziger Buchmesse stattfinden. Als Laudator ist der Übersetzer Günther Frauenlob vorgesehen, der sich ebenso wie die Preisträgerin auf skandinavische Autoren spezialisiert hat.

Dörries wurde 1966 in Oldenburg geboren, hat in Göttingen Skandinavistik studiert und lebt heute in der Nähe von Frankfurt am Main. Die Jury zeichnet mit ihr eine ungewöhnlich produktive, kreative und vielseitige Übersetzerin aus dem Schwedischen, Norwegischen und Dänischen aus.

Ihre Lust am spielerischen Umgang mit Sprache und dem Vermitteln von Literatur entdeckte sie bereits früh: Schon als Schülerin reichte sie Übersetzungen bei Kinderbuchverlagen ein. Nach dem Studium der Skandinavistik und kurzer Verlagstätigkeit machte sie 1998 ihre Leidenschaft zum Beruf.

Als freie Übersetzerin hat sie seitdem fast 300 Bücher – Belletristik, Krimis, Sachbücher – ins Deutsche gebracht, wobei ihr sprachschöpferisches Talent vor allem der Kinder- und Jugendliteratur zugutekommt. Zu ihren Autoren gehören Katarina von Bredow, Tom Egeland, Katarina Mazetti, Mats Wahl, Jo Nesbø, Sven Nordqvist und Kjersti Wold; die von ihr übersetzten Krimiserien mit Lasse und Maja von Martin Widmark und die Wickie-Bücher von Runer Jonsson fehlen in kaum einem Kinderzimmer.

Daneben arbeitet sie als Agentin, Scout und Außenlektorin und gibt ihr Wissen in Seminaren und Workshops an den übersetzerischen Nachwuchs weiter.

Berufspolitisch engagiert sich Dörris unter anderem durch ihre ehrenamtliche Mitarbeit an der Zeitschrift Übersetzen des Verbandes deutschsprachiger Übersetzer/innen literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ).

Preis wurde 2021 von vier Frauen aus der Branche gestiftet

Der von privaten Stifterinnen finanzierte Preis ehrt Übersetzer, die seit vielen Jahren gut, begeistert, beharrlich und häufig schlecht bezahlt belletristische Titel und Sachbücher übersetzen, die keine Chance haben, im Feuilleton besprochen zu werden. Diese Werke – beispielsweise aus den Bereichen Unterhaltungsroman, Krimi, Science-Fiction, Fantasy sowie Kinder- und Jugendliteratur -, erreichen oft hohe Auflagen und bilden das finanzielle Fundament vieler Verlage und Buchhandlungen.

Die Preisträger werden durch eine dreiköpfige aus Übersetzern bestehende Jury gewählt. In diesem Jahr waren das Regine Elsässer, Hannes Langendörfer sowie die letztjährige Preisträgerin Cornelia Holfelder-von der Tann.

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Margarete Schwind