Goethe-Wörterbuch: Nach 75 Jahren sind die Arbeiten jetzt auf der Zielgeraden

Johann Wolfgang von Goethe
Johann Wolfgang von Goethe, Ölgemälde von Joseph Karl Stieler (Ausschnitt), 1828, gemeinfrei

Im 1946 gestarteten Projekt „Goethe-Wörterbuch“ (GWb) arbeiten Sprachwissenschaftler seit 75 Jahren daran, den gesamten überlieferten Wortschatz Johann Wolfgang von Goethes zu erfassen und online wie offline für Recherchen verfügbar zu machen. 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Der ungewöhnlich breite Umfang des Goetheschen Textschaffens, das neben Belletristik und Lyrik auch naturwissenschaftliche Schriften, Tagebücher, Briefe und Gespräche umfasst, macht das GWb auch zu einem historischen Sach- und Begriffswörterbuch sowie zu einem Epochenwörterbuch für die Zeit zwischen Spätaufklärung und Romantik.

Auf der Basis von rund 3,2 Millionen Belegen wurden im Lauf der Jahrzehnte 93.000 Stichwörter erstellt, die weltweit den größten bislang dokumentierten Wortschatz eines einzelnen Menschen darstellen.

Der Bayerische Rundfunk hat im Dezember 2021 im Rahmen seiner Sendereihe Sozusagen mit Dr. Undine Kramer gesprochen, die das Projekt an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften betreut (11 Minuten):

Die Arbeiten am Goethe-Wörterbuch werden von der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert und sind Teil eines staatlich geförderten Programms zur Erhaltung, Sicherung und Vergegenwärtigung des deutschen Kulturerbes.

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rs