Mit dem Thema Sprache kann man auch Wahlkampf machen. So hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder auf dem CSU-Parteitag kurz vor der Landtagswahl 2023 erklärt:
Mit mir als Ministerpräsident wird es verpflichtendes Gendern in Schule, Hochschule oder Verwaltung nicht geben.
Bayern sei ein Freistaat, kein Umerziehungsland. Die Aussagen wurden mit Beifall aufgenommen.
Wer gendern wolle, könne dies tun, dürfe das anderen aber nicht vorschreiben. Wer vom Gendern nichts halte, dürfe dafür nicht bestraft werden. Es solle aber auch niemandem untersagt werden zu gendern. Damit steht Söder landesväterlich über den Dingen bzw. neutral zwischen den Fronten.
Die Partei selbst scheint das Thema nicht so entspannt zu betrachten, sondern drängt auf eine aktive Bekämpfung der Gender-Ideologie. Schon 2021 lautete ein Parteitagsbeschluss:
Die CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag wird aufgefordert, darauf hinzuwirken, dass staatliche Behörden, der öffentlich-rechtliche Rundfunk, sowie Schulen und Universitäten die deutsche Rechtschreibung nach den seit jeher bekannten und bewährten Vorgaben des deutschen Rechtschreibrates befolgen.
- 2023-08-15: Bildungsministerium Sachsen-Anhalt untersagt Schulen das Gendern mit Sternchen & Co.
- 2021-09-15: Gendern: CSU-Parteitag spricht sich gegen „gendermoralistische Sprachakrobatik“ aus
- 2021-05-08: Frankreich: Bildungsminister verbietet Schulen das Gendern
Richard Schneider