Ricarda Lang, die Co-Bundesvorsitzende von Bündnis ’90 / Die Grünen, überraschte im sächsischen Landtags-Wahlkampf mit einer ebenso persönlichen wie versöhnlichen Aussage zum Aufregerthema Gendern.
Laut Focus Online vom 29. August 2024 erläuterte sie gegenüber einem jungen Mann, der sie zur Problematik befragt hatte:
Mir persönlich ist das Gendern ziemlich egal. Das ist keine zentrale Frage. Es kommt doch viel mehr darauf an, was man sagt, statt wie man es sagt.
Darüber hinaus kritisierte sie die eigene Partei, die dazu neigt, die akademische Marotte des Genderns moralisch aufzuladen, zur Weltanschauung zu erheben und anderen aufzuzwingen:
Wir müssen davon wegkommen, Politik moralisierend zu machen.
Später bekräftigte Lang ihre Aussage. Die Grünen als Partei müssten „die Rolle des Moralisten komplett zurückfahren“, und zwar „sofort“, weil sie zu viele Wähler damit verprellt hätten.
Der Gender-Aktivist und Berliner Anglistik-Professor Anatol Stefanowitsch hatte 2018 in einem im Duden-Verlag erschienenen 64-seitigen Büchlein noch das Gegenteil propagiert. Es trägt den Titel Eine Frage der Moral – Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen.
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Richard Schneider